3/25/2016

Fazit der veganen Fastenzeit

Liebe Freunde.

Die Fastenzeit endet für uns Christen an diesem Sonntag. Am Ostersonntag nämlich und da ich euch am Anfang meiner diesjährigen Fastenzeit darüber informiert habe, wie das hier laufen soll, will ich euch auch am Ende teilhaben lassen an meinen Erfahrungen und Rückschlüssen.

Wer also schon jetzt an seiner Toleranzgrenze angelangt ist, was veganes Essen angeht, der sollte sich hier lieber ausklinken. Fände ich schade und ein bisschen kurzsichtig, aber seis drum.

Ich habe also tatsächlich 6 Wochen veganes Essen hinter mir. Wow. Was lässt sich am Ende darüber berichten? Plus oder Minus? Nun....

Zum Thema Vorurteile muss ich leider feststellen, dass es durchaus stimmt, dass man sich oft rechtfertigen muss, wenn man auf Produkte vom Tier verzichtet. Vegetarier sein ist einfach, da lässt man einfach das Fleisch weg, das ist allgemein akzeptiert. Sonst habe ich mich oft irgendwie durchgemogelt, um Diskussionen aus dem Weg zu gehen.
Eher ein Minus.

Weit verbreitet ist die Vorstellung, Veganer ernähren sich nur von Salat, Gemüse und Früchten.
Dazu kann ich sagen, dass ich noch nie über so lange Zeit so abwechslungsreich, frisch und ausgewogen gegessen habe wie in diesen 6 Wochen. Tolle Rezepte, neue Kombinationen, exotische Gewürze etc.pp. Ich habe meinen Horizont beträchtlich erweitert und mein Spaß am Kochen hat sich eher noch gesteigert.
Also großes Plus.

Weitere verbreitete Vorstellung: Veganer sind klapperdürr, verhärmt und gucken schlecht gelaunt in die Gegend, weil sie auf so vieles verzichten müssen. Sooooo, das dröseln wir jetzt mal nacheinander auf.

1. Ich habe in der ganzen Zeit nicht 1 Kilo abgenommen (leider), allerdings sind Haut, Haare und Fingernägel in Bestform. Mir fehlen keine wichtigen Nährstoffe denn ich schlafe wie ein Baby, fühle mich fit und energiegeladen (ich mache übrigens keinen Sport, ausser Haus- und Gartenarbeit) und meine Allergien sind alle weg!!!! Ich kann wieder Äpfel, Möhren, Nüsse essen und im Garten tief durchatmen wenn die Haselnüsse blühen, was sie gerade tun. Kein zugeschwollener Hals, keine dicken roten Augen, kein Jucken und brennen in Mund und Rachen.
Schon alleine deswegen hat sich alles mehr als gelohnt.
Plus mit Sternchen!


2. Verzicht. Da kommt doch immer mal der Spruch: "Och du Arme. Musst du jetzt ganz auf Milch, Sahne und Joghurt verzichten? Und auf Fleisch und Wurst und Käse?" (Tiefer Seufzer)
Ich "verzichte" nicht, ich esse es einfach nicht mehr. Es gibt ganz tolle Alternativen zu fast allem. Man kann nicht erwarten, dass alles genauso schmeckt, aber das soll es auch nicht. Ist ja anders, ne?
Kleines Beispiel:
Ich habe vor 8 Jahren aufgehört zu rauchen. Das war am Anfang schwer, besonders die blöden Gewohnheiten. Mal nach dem Essen eine Zigarette, in Streßsituationen, zum Kaffee, beim Schwatz mit anderen Rauchern, auf Feiern....... Das hört mit der Zeit auf, wenn man merkt, wie gut man sich ohne Glimmstengel fühlt.
So geht es mir jetzt auch. Die Bratwurst auf dem Markt, weil es schnell geht. Mal eben auf Autofahrten bei Mac Donalds anhalten. Der Joghurt als Zwischenmahlzeit. Die Milch im Kaffee.
Liebe Freunde, es ist tatsächlich vorbei. Ich kann neben euch sitzen, wenn ihr die Wurst, das Steak, den Camembert, die Sahnetorte etc. verspeist und muss gar nicht bemitleidet werden.
Ich habe keinen Appetit mehr auf diese Sachen, gönne sie euch allen aber von Herzen. Also lasst mich weiterhin einfach dabei sein. Ich darf ja auch nach wie vor bei rauchenden Freunden dabei stehen, ohne selbst zu qualmen und gönne ihnen auch ihren Glimmstengel. Jeder wie er mag - das sollte hier das Motto sein.


Fazit.

Ich werde auch weiterhin auf tierische Produkte verzichten, ausgenommen das Ei von unserer guten Brunhilde und ihren hochmotivierten Mitarbeiterinnen. Hier -  finde ich - wären Entlassungen und Produktionsstop eine unzumutbare Härte. Ausserdem bin ich schließlich die Henne und dieses sind die Stallgeschichten.
Weitestgehend werde ich aber industriell verarbeitete Produkte vermeiden und frisch kochen und backen.
Neue Sachen auszuprobieren wird mir viel Freude machen.

Ich hatte am Anfang meines Experiments auf den Film "Gabel statt Skalpell" hingewiesen.
Dort werden mit einer Reduzierung von tierischem Eiweiß in der Ernährung auf 5% im Hinblick auf unsere Zivilisationskrankheiten wie Gicht, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs, Allergien usw. wahnsinnige Erfolge erzielt. Am Anfang der 7 Wochen habe ich mal meinen Cholesterinspiegel und Blutdruck messen lassen und ich werde das demnächst wiederholen. Bin gespannt.
Unter 5 % tierischem Eiweiß zu bleiben ist also das Ziel, 0% muss nicht.
Wo das Essen herkommt ist weiterhin ein entscheidendes Kaufkriterium für mich.

Bei Einladungen und im Restaurant bin ich in Zukunft wieder Vegetarier. Fleischverzicht ist wie gesagt gesellschaftlich akzeptiert, vegetarische Varianten gibt es inzwischen in fast allen Restaurants und seien wir mal ehrlich; hier auf dem Lande vegan essen gehen zu wollen ist ja fast unmöglich, es sei denn man greift immer auf die Portion Pommes zurück. Ich gehe ausgesprochen gern essen und esse auch gern mit Freunden. Deshalb mache ich da nach Ostern wieder Ausnahmen, das macht deutlich weniger Streß.
Man kann uns also trotzdem noch bekochen, liebe Leute!!

Als mein veganes Kind wieder eingezogen ist, hatte ich große Sorge, wie das hier wohl werden wird. Abschliessend kann ich sagen, es war eigentlich ganz leicht. Man muss nur offen sein.
Wer von Euch jetzt auch  mal testen will, wie man sich vegan ernährt, dem empfehle ich folgende Website.

www.peta2.de

Da gibt es tolle Tips, einen veganen Testmonat und tolle Rezepte.
Alle Zutaten die der örtliche Supermarkt nicht hergibt, gibt es z.B. hier.

www.alles-vegetarisch.de

Ich wünsche Euch frohe Ostern!

Eure Henne





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