10/27/2015

Zucchini Koftas in cremiger Tomaten- Kokos-Sauce

Liebe Freunde.

Hach, der Herbst. Heute war ich mit dem Hund im Wald und habe Farben für die Seele gesammelt. Man macht das ja viel zu selten, immer findet man eine Ausrede. Aber heute bin ich da einfach mal so langgeschlendert, habe in den Blättern geraschelt, mich auf eine Bank gesetzt und zugehört, wie die Eicheln in den Teich geplumpst sind. Sehr schön.

Unsere Äpfel sind soweit vom Baum runter und verarbeitet, auf dem Herd brodelt der Entsafter und macht mir schönen Quittensaft. Ich habe 2 Sunden mit dem neuseeländischen Küken geskypet (??) (dieses Denglisch immer) und erfahren müssen, dass sie den höchsten rafting - fähigen Wasserfall der Welt runtergefahren ist -  7 m tief (oder hoch?) im Schlauchboot!!!!!
Manchmal ist es ganz gut, wenn man weiter weg ist. Die Erkenntnis, dass ich von hier aus sowieso nichts ändern kann, gibt mir einen gewissen Seelenfrieden.

In der vorigen Woche habe ich mich mal wieder an ein indisches Gericht gewagt. Eine wahre Explosion von Gewürzen.
Ich bin ja so in dem Gewürz - Spektrum  "Pfeffer, Salz, Lorbeer, Thymian, Majoran, Piment, Petersilie" aufgewachsen und finde es wahnsinnig spannend, mit all diesen exotischen Sachen zu kochen.
Das Gericht ist übrigens vegan, was die Junghenne begeistern dürfte.
Jetzt gehts los.


Zucchini - Koftas in Tomaten-Kokos-Sauce



Koftas:

500 g Zucchini gerieben und das meiste Wasser in einem Küchenhandtuch ausgedrückt
250 g gekochte Kartoffeln, gepresst
100 g Frühlingszwiebel, fein gehackt
3 EL Kichererbsenmehl
2 EL Reismehl
1 EL Garam Masala (kann man selber machen, s.u.)
20 g Korianderblätter, gehackt
2 grüne Chillies, gehackt
1/4 TL Kreuzkümmel
Salz und Pfeffer
Öl zum Frittieren

Alle Zutaten miteinander verkneten und kleine Klösschen daraus formen. In einem kleinen Topf mit Öl portionsweise frittieren, bis sie goldbraun sind.
Auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm stellen.







Sauce:

1 EL Kokosöl
1 Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe gepresst
1/4 TL Kurkuma
1/4 Tl Chiliflocken
2 cm Ingwer, gerieben
2 TL Koriander gemahlen
1 TL Garam Masala
300 g Tomaten, fein gehackt
200 ml. Kokosmilch
1 TL Limettensaft

Öl erhitzen und die Gewürze darin kurz anbraten.
Knoblauch und Ingwer dazu geben und die Tomaten. Kurz andünsten.
Tomaten etwa 10 min. kochen lassen. Lorbeerblatt entfernen.
Kokosmilch einrühren, etwas Wasser dazu und 10 min. auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Kurz vor dem Servieren die Koftas in die Sauce geben.

Dazu schmeckt Korianderreis oder auch Naan-Brot.





















Der Aufwand lohnt sich auf alle Fälle. Macht doch einen Koch-Abend draus.

Nun noch ein kurzer Hinweis zum Garam Masala.
Wer wie ich in einer sehr ländlichen Gegend wohnt, der kennt das Dilemma. Nicht alle Supermärkte führen derart exotische Gewürzmischungen, weshalb ich mein Garam Masala immer selbst anmische.
Das geht so:

1 EL gem. Kreuzkümmel
1 1/2 EL gem. Koriander
1 1/2 EL gem. Kardamom
1 1/2 EL Pfeffer aus der Mühle
1 TL Zimt
1/2 TL gem. Nelken
1/2 TL gem. Muskatnuss

Ist ziemlich simpel und entspricht in etwa der Menge, die in einem Gewürzdöschen ist.

Ihr Lieben, ich wünsche Euch einen tollen Herbst mit ganz vielen Farben.

Eure Henne

10/12/2015

Ofengerösteter Kürbis mit Honig, Zimt und Feta

Liebe Freunde.

Meine Facebook - Gemeinde wird es schon wissen. Am vergangenen Wochenende hat unser Thai - Küken hier 5 weitere Gastschüler empfangen. Zusammen mit unserer Koordinatorin Freya haben wir das DFSR Ost - Treffen veranstaltet. Warum? Weil wir den Platz hatten, Zeit und Lust zum Organisieren auch und einfach weil wir es konnten - wie mein jüngstes Küken so gern auf Nachfrage antwortet.






So habe wir die nahe gelegene Burg bestiegen, ein tolle Führung bekommen und eine Greifvogelschau bestaunt, abends miteinander gekocht und am Feuer gesessen. Am Sonntag kamen dann die Gasteltern zum Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Brunch.
5 Nationen an einem Tisch - das war schon spannend. Da gab es Gabriela aus Brasilien,
Siiri aus Finnland, Chiao Min aus Taiwan, Kanon und Wakana aus Japan und unsere Ratanatip aus Thailand.
Merkt ihr was? Nur Mädchen waren vertreten. Da lag das Kochen doch nahe.

Eines der Rezepte, welches ich mit den internationalen Küken vorbereitet habe, gebe ich heute an Euch weiter. Es war super einfach, oberlecker und die Küken haben das Rezept fast alleine über- und umgesetzt.


Ofengerösteter Kürbis 

1/2 mittelgrosser Hokkaido
1 EL Honig
5 EL Öl
3 Zweige Thymian
1/2 TL Zimt
1 Prise Muskat
1/2 TL Salz
Pfeffer

Die Kürbishälfte waschen, entkernen und in etwa 2 cm große Würfel schneiden.

Aus den anderen Zutaten eine Marinade zubereiten und die Kürbiswürfel eine halbe Stunde, am besten aber über Nacht darin ziehen lassen. Wer keinen Zimt mag, lässt ihn einfach weg. Ich fand ihn in der Kombi sehr lecker.

Ofen mit Grillfunktion auf 200 Grad vorheizen.
Den marinierten Kürbis auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und etwa 20-30 min. goldbraun rösten.

Am Ende 100 g zerkrümelten Feta darüber streuen und im Ofen cremig werden lassen.


Dazu kann man alles mögliche essen. Es ist eine prima Beilage, aber auch solo sehr gut.
Auf dem Brunchbuffet ging er jedenfalls weg wie geschnitten Brot.

Wir habe aber auch einen ganzen Hokkaido verwendet, dann einfach alles verdoppeln. Ein halber reicht nur für etwa 2 Personen mit gutem Hunger.

Ich wünsche Euch sonnige Herbsttage. Am Freitag ist Freu-Tag, denn da fährt die ganze Schar zur Junghenne nach Stuttgart und geht ins Tarzan - Musical.

Eure Henne.






10/01/2015

Apfel - Klitsch - Kuchen

Habt ihr bemerkt, wie voll die Apfelbäume hängen? In unserem Garten stehen 6 davon und die Apfelkuchen - Saison  hat begonnen. Ich habe ja schon unzählige  Arten Apfelkuchen gebacken und dieses Mal bin ich auf ein schwedisches Rezept gestoßen, dass sich supi eignet, wenn man mal auf die Schnelle was auf den Tisch bringen muss. Entweder zum Kaffee mit Schlagsahne oder auch mal mit Eis zum Dessert. Etwas seltsam muten die Maßeinheiten an, in denen das Rezept verfasst wurde.
In Schweden rechnet man in Dezilitern. Wenn man sich die Umrechnerei in Gramm sparen möchte, dann kann man alle Ztaten einfach in einem Messbecher mit ml Angabe abmessen. Hört sich erst einmal komisch an, funktioniert aber einwandfrei.

Wundert Euch nicht über den hohen Zuckeranteil. Ich habe auch 2 x nachlesen müssen, ob ich mich nicht geirrt habe. (kann ja mal passieren, wenn man schwedisch liest ne?) Aber das ist schon so richtig. Durch die sauren Äpfel ist der Kuchen nicht zu süß.

Und hier kommt auch schon das Rezept.

Aebleskladdkakan (oder so ähnlich)

Springform mit 24 cm Durchmesser fetten, Ofen auf 180 Grad vorheizen.

200 g Butter geschmolzen und abgekühlt
3 Eier
450 ml Zucker
375 ml Mehl
1 Prise Salz
1 Vanillezucker
3 saure Äpfel (Boskoop o.ä.)

Eier und Zucker schaumig rühren. Die geschmolzenen Butter langsam einlaufen lassen.
Salz und Mehl in löffelweisen Portionen unterrühren.
Die Äpfel schälen, entkernen und grob raspeln und am Ende unter den Teig rühren.

Alles in die Springform und etwa 30 min. backen. Noch heiß mit Zimtzucker bestreuen.

Na? Ist doch echt pipileicht oder? Habe heute gelernt, dass es in Thailand eine Pipi - Insel gibt. Vielleicht fahren wir da ja mal hin, wer weiß?

Ein schönes sonniges Wochenende wünscht Euch

Eure Henne







Vegetarischer Cottage Pie

Hallo liebe Freunde.

Lange habt ihr nichts von mit gehört. Seit unser neues Gastkind die Schar bereichert, habe ich mich auch eher auf altbewährte Rezepte gestützt. Man muss ja am Anfang immer erst erforschen, was das thailändische Kind so isst und was nicht. Nach nunmehr 5 Wochen kommt folgendes Fazit:
Ausser rohem Kohlrabi und Matjes nach Hausfrauenart isst das Kind alles. Sehr angenehm.
Auch sonst haben wir viel Freude mit- und aneinander. Mit der Verständigung hapert es noch gewaltig, aber daran arbeiten wir fleißig und unsere Unterhaltungen sind aufgrund dessen immer sehr witzig.

Heute bekommt ihr von mir das ultimative Rezept zum Verarbeiten von Restgemüse aus dem Kühlschrank. Ich weiss, Gemüsesuppe geht auch immer, aber hier haben wir mal eine herzhafte, nicht flüssige Variante aus meinem geliebten Großbritannien. Super schnell gemacht, super einfach.
Also los. Meine Reste sahen aus wie folgt:

Vegetarischer Cottage Pie
4-5 Personen


1 große rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Bund Frühlingszwiebeln
3 Pastinaken
2 große Möhren
3 Stangen Staudensellerie
150 g rote Linsen
200 g Tiefkühlerbsen
300 ml Gemüsebrühe
1 Süßkartoffel
Olivenöl, Salz, Pfeffer, Thymian und Koriander und etwas Parmesan.

Alles Gemüse fein würfeln und in Olivenöl in einer großen Pfanne schön glasig dünsten. Mit dem Deckel drauf gehts deutlich schneller.
Wenn alles leicht gebräunt ist die Linsen dazugeben und mit Gemüsebrühe auffüllen. etwa 10 min. Köcheln lassen. Sollte die Flüssigkeit vollständig aufgesoge werden, müsst ihr noch etwas Wasser nachgiessen. Dann die Tiefkühlerbsen dazu und weitere 10 min. köcheln.
4 EL Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Thymian un Koriander einrühren.


Die Masse in eine große Auflaufform streichen.
Die Süßkartoffel auf einer groben Raspel in eine Schüssel raspeln. Etwas Olivenöl und geriebenen Parmesan dazugeben (Veganer lassen den dann einfach weg.) und mit den Händen alles schön vermischen.
Die Mischung über die Masse in der Auflaufform streuen und ab damit in den 180 Grad heissen Umluftofen, wo wir das Ganze jetzt etwa eine halbe Stunde backen, bis die Kruste schön golbraun und knackig ist.
Schmeckt ganz toll solo oder als Beilage für Fleischfresser. ;)

Mit dem Gemüse könnt ihr eigentlich wild variieren. Wichtig sind die Linsen, die dem ganzen Gericht den Zusammenhalt geben und Sellerie würde ich auch immer dazutun.
Viel Spaß wie immer beim Nachkochen.

Eure Henne.





Das Foto zeigt den Zustand vor dem Backen. Dieses Mal habe ich statt Süßkartoffeln normale Kartoffeln geraspelt.