8/16/2014

Kanada Teil 2

Liebe Freunde, ich bin wieder da!

Es war eine irre Erfahrung, unsere 3 1/2 Wochen in British Columbia. Es fällt mir schon jetzt schwer zu glauben, dass das wirklich alles passiert ist.
Außer einem Regentag hatte wir tolles Sommerwetter. Immer zwischen 20 und 27 Grad, leichter Wind, also das perfekte Klima für die Henne.

In meinem letzten Post hatten wir die Rockys noch nicht hinter uns gelassen, da habe ich mir gedacht, das meiste fehlt ja noch von unserer tollen Tour.
Hier kommt jetzt der Bericht.

Nach unseren Erlebnissen wie Rafting und brennende Wälder sind wir lange durch Indianerland gefahren. Das darf man aber so in Kanada nicht mehr sagen. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass man die Ureinwohner "First Nations" nennt. Viele große Landgebiete sind dort den Stämmen über die jeweils ein Chief regiert wieder zurückgegeben worden. Ich muss allerdings sagen, dass gerade diese Siedlungen das unordentlichste und verwahrloseste war, was ich auf unserer Reise gesehen habe. Denn eigentlich ist British Columbia ein sehr sauberes Land. Schon wegen der Bären lässt man da nichts herumliegen. Auch die Städte und Campingplätze sind viel sauberer, als ich es von Deutschland gewohnt bin.

Wir besuchten Fort Fraser, einen alten Handelsstützpunkt und kamen uns ein bisschen vor, wie bei Jack London. Waren ja schließlich auf dem "Goldrush Trail" unterwegs.





Ein ganz besonderes Highlight auf unserem Weg war der auch der Lake Louise. Ein beliebtes Postkartenmotiv und wirklich so kitschig, dass es schon wieder schön war.


Und dann ging es ins Cariboo - Country. Dort wurde die Landschaft karger, die Besiedlung spärlicher. Ein Dorf besteht dort oft nur aus einer Tankstelle, einem Lebensmittelladen und einem Reifenservice. Die Häuser liegen weit verstreut auseinander und haben wahnsinnig viel Land drum herum. Da kann man noch richtig in der Wildnis leben. Entsprechend groß sind die Abpackungen der Lebensmittel. Im Wohnmobil kaum unterzubringen!



Juli/August ist die Zeit der Lachswanderung. An diesem Fluß wurden sie immer mal gefangen, gewogen und vermessen und wieder ausgesetzt. (Na ja, nicht alle. Die Arbeiter wollten ja auch mal was schönes grillen ne?) Aber wir haben uns das eine Weile mit angesehen.


Fast hatten wir es geschafft. Auf unserem Weg nach Prince Rupert zu unserer Fähre, waren wir nicht mehr ganz weit von Alaska entfernt.



Zuweilen fuhren wir die Campgrounds der Provincial Parks an. Diese Campingplätze sind immer ein bisschen uriger und mehr in der Natur gelegen, als die privaten Plätze. Meistens an einem See und mit einer eigenen Feuerstelle (extra für die Männer!!), wie hier unter uralten, hohen Rotzedern, wo wir nachts zum Geheul der Kojoten einschliefen.


 In Fort Fraser hatten wir einen netten schottischen Arzt kennengelernt, der in Vancouver wohnt.
Da er auch die Inside Passage gebucht hatte, machten wir so unsere Witze, ob wir uns wohl auf Vancouver Island wiedersehen werden.
Siehe da, als wir Prince Rupert erreichten, stand er schon auf einem Hügel in der Stadt und dudelte seine Lieder. Auf der Fähre bekamen wir dann ein Extra - Ständchen mit der Deutschen Nationalhymne. Ohnehin haben uns auf unserer Reise viele Menschen zum WM - Titelgewinn im Fussball gratuliert.


Und dann ging es um 6 Uhr in der Frühe aufs Schiff.
Seenebel zog an den Berghängen hinauf und es war ganz still. Mitten durch eine überwältigende Fjordlandschaft ging es 16 Stunden nach Port Hardy auf Vancouver Island. Wir haben uns ordentlich die Gesichter verbrannt, aber ich konnte auch nicht reingehen. Das durfte ich doch alles auf keinen Fall verpassen!




Unsere wichtigste Station auf Vancouver Island war Telegraph Cove, Ein ganz kleines Fischerdorf, wirklich nur ein paar Holzhäuser auf Stegen um eine kleine Bucht herum. Von dort starteten wir zum Whale Watching und zur Grizzly - Safari (mein persönliches Highlight in diesem Urlaub).



Und wir haben tatsächlich eine Orca - Familie gesehen.




Seeadler saßen dort in den Bäumen, wie bei uns die Raben.


Dann ging es zu den Grizzlys. Die Tour dauerte den ganzen Tag. Wir durften kein Deo benutzen, keine auffällige Kleidung tragen und mussten uns absolut still verhalten. Unsrer Guides zogen uns in kleinen Booten den Flusslauf hinauf.




Und dann kamen diese beiden Damen zum Lachsfischen heraus und waren teilweise nur 10 m vom Boot entfernt. Grizzlys empfinden Menschen nicht als Bedrohung und auch nicht als potentielle Beute, deshalb haben die sich um uns gar nicht gekümmert. Im Boot lag für den Notfall dann auch kein Gewehr, sondern eine Dose Pfefferspray.


Der Seeadler kam auch zum Fischen vorbei.

Die Hauptstadt von British Columbia ist Victoria. Eine ganz entzückende kleine Stadt mit viel britischem Charme.

                                                   Wassertaxi


                                                   Regierungssitz

                                             
                                                    Totem der First Nations


Wir erkundeten die Stadt mit einem Amphibienbus. da hatten die Küken ordentlich Spaß!

Und dann kam Vancouver. Eine Großstadt, die unglaublich grün ist, wo die Menschen auf den Rasenflächen liegen und lesen oder mit dem Wasserflugzeug einfliegen. Wo wir mit dem Fahrrad rund um den Stanley - Park geradelt sind und den Seeottern beim Fressen zugesehen haben. Wo wir im Aquarium das Training der Beluga - Wale erleben durften und viele freundliche Menschen getroffen haben. Nicht zu vergessen, das beste Steak meines Lebens im "The Keg" (Danke Greg!)


Ausflug zur Capilano - Hängebrücke. Wackelige Angelegenheit.





Die Reise bewegt mich immer noch sehr. Nachdem wir einmal gemerkt haben, dass langes Fliegen gar nicht so schrecklich ist, dass Menschen woanders auch nicht so viel anders sind als hier (vielleicht ein bisschen lockerer und freundlicher) und dass Natur und Wildnis nicht automatisch Gefahr und Verzicht bedeuten lautet unser Fazit: Wir kommen noch mal wieder. Denn wir haben in B.C. noch längst nicht alles gesehen.




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