8/31/2014

Remember the days...


An diesem Wochenende sind wir in unsere Vergangenheit eingetaucht. Das war schön und bittersüß zugleich.

Bevor wir hier in diese schöne Gegend gezogen sind, haben wir unser Nest in Vorpommern gebaut, in einem ganz kleinen Dorf auf einem Hügel, inmitten satter Buchen- und Eichenwälder, umgeben von weiten Feldern. Wir nannten ein 5000 qm Grundstück, ein Haus und eine große Scheune unser Eigen und haben dort die ersten glücklichen Jahre als junges Paar und als kleine Familie verbracht. Das war der Ort wo das dreijährige Küken unsere Graugänse Günther, Alma und Agathe mit einem langen Stock durch das Dorf geleitet hat, wo der Kater Lisbeth die Mäuse fing, man bei Tante Rita Eier und Ziegenquark holte und dabei dem Findelkind Charlie ( einemRehbock mitHalsband ) guten Tag sagte. Wo jeder jeden kannte und die Kinder im Winter die gesamte Dorfstraße hinunterrodeln konnten, weil die Autos die vereiste Strecke nicht mehr schafften. Wo das Gras im Sommer so stachlig vor Trockenheit wurde, dass man nicht mehr barfuß gehen mochte und im Winter Fuchs und Rehe im Garten nach Futter suchten und sich von einer frühstückenden Familie hinter dem Fenster nicht beeindrucken ließen. Im Frühling kam der Storch aufs Scheunendach und weckte uns mit seinem Geklapper. 
Unsere beiden Mädchen sind dort geboren, unser kleiner Sohn dort gestorben und auf dem winzigen Friedhof begraben.

Oma und Opa wohnen gleich den Berg runter und für Kinder ist es ein Paradies.
Leider sieht die Lage wirtschaftlich ganz anders aus und so gehen immer mehr junge Familien andere Wege.
Ehrlich gesagt, könnte ich mir jetzt auch nicht mehr vorstellen, dort zu leben, aber die Erinnerungen sind eben doch schön.

Und heute folgen mal ganz unspektulär Fotos vom Kränze flechten, das haben wir nämlich am Friedhof gemacht. Die Küken haben Blumen gepflückt, die Henne hat einen Kranz draus geflochten und alle gemeinsam haben ihn auf den Grabstein des schmerzlich vermissten Kükens gelegt. 









8/20/2014

Ingwer? Da war doch noch was!

Nachdem ich den Ingwer - Sirup fertiggestellt habe und ihn hinter Schloss und Riegel halten muss; (sonst kippen die sich den hier immer alle ins Trinkwasser), hat´s bei mir zum Thema Ingwer noch irgendwie geklingelt.
Da war doch was!
Genau! Die weltbesten Ingwer Kekse gab es für mich in Kanada in Fort Fraser, aus einem fast 200 Jahre alten Herd, gebacken von einer holden kanadischen Maid in historischer Kostümierung.

Dei Kekse waren so groß wie mein Handteller und deckten eine ganze Mahlzeit ab. Und da ich so begeistert war, gab mir die Maid sogar das Rezept für diese Wunderwaffe.
Heute nun habe ich mich an die Umsetzung desselben gemacht und musste feststellen, dass ich eine Menge Kekse zu verschenken habe und dann immer noch eine Wochenration für meine Schar bleibt.
Wahrscheinlich war das Rezept seinerzeit für die gesamte Einwohnerschaft von Fort Fraser gedacht.

Ich habe auch die Größe ein wenig reduziert, aber der Geschmack ist nach wie vor der Hammer.
Mir ist schon ein bisschen schlecht. Aber echt nur ein ganz klein wenig.

Ginger Snap Cookies (Rezept am besten halbieren, reicht sonst für etwa 60 Kekse)

1 1/2 Cup Butter oder Margarine (weich)
2 Eier
2 Cup Zucker
1/2 Cup Molasses (das ist der englische Name für einen ganz dunklen, feuchten Rohzucker. Der ist in diesem Rezept ganz wichtig und man bekommt ihn gut bei Amazon)
4 Cup Mehl
4 TL Backpulver
1 TL Ingwer
1TL Muskatnuss
1 TL Nelken
1TL Salz

Butter und Zucker zusammen schaumig schlagen, dann einzeln die Eier und die Melasse dazugeben.

In einer separaten Schüssel Mehl, Backpulver, Gewürze und Salz mischen und unterrühren.
Den Teig für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
Anschliessend aus dem Teig Kugeln mit etwa 3 cm Durchmesser formen und in Zucker wälzen.

Bei 180 Grad etwa 8 - 10 min. backen und noch 2 min. auf dem Blech lassen.
Die Cookies sind kurz nach dem Backen sehr weich, härten aber beim Abkühlen aus. Wie bei den meisten Cookie - Rezepten gilt auch hier: Kürzere Backzeit - weichere Mitte, längere Backzeit - sehr knackig.

Ich nehme mir dann mal noch einen. Ingwer soll ja gut gegen Übelkeit sein!!!



8/18/2014

Ingwersirup gegen Heimweh

So. Da haben wir den Salat.
Das erste Küken hat das Nest verlassen und ist für 9 Monate ins ferne Finnland gedüst, um sich zu bilden. Die spinnen, die Finnen! Mal sehen, ob sich das als wahr herausstellt.
In den Herbstferien reist nämlich die Henne und ihre Schar hinterher, um den Gesundheitszustand und das finnische Nest zu überprüfen.
Bei dieser Gelegenheit bat das Küken um die Lieferung von Naturalien, wie eingemachte Suppen, Trockenmischungen zur Zubereitung nahrhafter Mahlzeiten, Müslis etc.
Heute habe ich mich schon mal daran gemacht, gesundheitsfördernde Sirups herzustellen, gegen Erkältungssymptome aller Art.

Beginnen wir hier mit dem Ingwersirup.
Man liebt ihn, oder hasst ihn. Ich, als alter Englandfan bin auch dem Ingwer verfallen. Den Sirup kann man für oder gegen alles mögliche verwenden. Ingwer wirkt schweißtreibend bei Erkältungskrankheiten, ist antibakteriell und gut gegen  Magenbeschwerden und Übelkeit.
Außerdem kann man selbst Ginger - Ale damit machen, wenn man ihn in Sprudelwasser rührt oder den guten "Ingo", wie den seinerzeit ach so inflationär genossenen Hugo.

Also Kind, verzweifle nicht, die Muddi fängt schon mal an. Der finnische Winter kann dir nichts tun!!!


Ingwer - Sirup

200 g Ingwer geschält und in dünne Scheiben geschnitten
800 g Rohrzucker
1 l Wasser
Saft einer Zitrone

zusammen aufkochen. Nach 20 min den Ingwer mit einem Schaumlöffel herausnehmen und die Flüssigkeit einreduzieren lassen, bis es sirupartig blubbert.
Dann noch kochend heiss in Flaschen füllen und fest verschließen.
Bei der Zuckermenge hält sich der Sirup gut 6 Monate, evtl.länger.

Wer den Sirup lieber heller möchte (Geschmackssache) nimmt statt braunem, weissen Zucker.
Aber Ginger-Ale ist ja auch etwas dunkler.


Man kann den Sirup in den Tee tun, in heisses Wasser, in Sekt, in Sprudel, über Früchte.....
Ganz nach Gusto.

Und morgen gehts an den Salbei!!



8/16/2014

Kanada Teil 2

Liebe Freunde, ich bin wieder da!

Es war eine irre Erfahrung, unsere 3 1/2 Wochen in British Columbia. Es fällt mir schon jetzt schwer zu glauben, dass das wirklich alles passiert ist.
Außer einem Regentag hatte wir tolles Sommerwetter. Immer zwischen 20 und 27 Grad, leichter Wind, also das perfekte Klima für die Henne.

In meinem letzten Post hatten wir die Rockys noch nicht hinter uns gelassen, da habe ich mir gedacht, das meiste fehlt ja noch von unserer tollen Tour.
Hier kommt jetzt der Bericht.

Nach unseren Erlebnissen wie Rafting und brennende Wälder sind wir lange durch Indianerland gefahren. Das darf man aber so in Kanada nicht mehr sagen. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass man die Ureinwohner "First Nations" nennt. Viele große Landgebiete sind dort den Stämmen über die jeweils ein Chief regiert wieder zurückgegeben worden. Ich muss allerdings sagen, dass gerade diese Siedlungen das unordentlichste und verwahrloseste war, was ich auf unserer Reise gesehen habe. Denn eigentlich ist British Columbia ein sehr sauberes Land. Schon wegen der Bären lässt man da nichts herumliegen. Auch die Städte und Campingplätze sind viel sauberer, als ich es von Deutschland gewohnt bin.

Wir besuchten Fort Fraser, einen alten Handelsstützpunkt und kamen uns ein bisschen vor, wie bei Jack London. Waren ja schließlich auf dem "Goldrush Trail" unterwegs.





Ein ganz besonderes Highlight auf unserem Weg war der auch der Lake Louise. Ein beliebtes Postkartenmotiv und wirklich so kitschig, dass es schon wieder schön war.


Und dann ging es ins Cariboo - Country. Dort wurde die Landschaft karger, die Besiedlung spärlicher. Ein Dorf besteht dort oft nur aus einer Tankstelle, einem Lebensmittelladen und einem Reifenservice. Die Häuser liegen weit verstreut auseinander und haben wahnsinnig viel Land drum herum. Da kann man noch richtig in der Wildnis leben. Entsprechend groß sind die Abpackungen der Lebensmittel. Im Wohnmobil kaum unterzubringen!



Juli/August ist die Zeit der Lachswanderung. An diesem Fluß wurden sie immer mal gefangen, gewogen und vermessen und wieder ausgesetzt. (Na ja, nicht alle. Die Arbeiter wollten ja auch mal was schönes grillen ne?) Aber wir haben uns das eine Weile mit angesehen.


Fast hatten wir es geschafft. Auf unserem Weg nach Prince Rupert zu unserer Fähre, waren wir nicht mehr ganz weit von Alaska entfernt.



Zuweilen fuhren wir die Campgrounds der Provincial Parks an. Diese Campingplätze sind immer ein bisschen uriger und mehr in der Natur gelegen, als die privaten Plätze. Meistens an einem See und mit einer eigenen Feuerstelle (extra für die Männer!!), wie hier unter uralten, hohen Rotzedern, wo wir nachts zum Geheul der Kojoten einschliefen.


 In Fort Fraser hatten wir einen netten schottischen Arzt kennengelernt, der in Vancouver wohnt.
Da er auch die Inside Passage gebucht hatte, machten wir so unsere Witze, ob wir uns wohl auf Vancouver Island wiedersehen werden.
Siehe da, als wir Prince Rupert erreichten, stand er schon auf einem Hügel in der Stadt und dudelte seine Lieder. Auf der Fähre bekamen wir dann ein Extra - Ständchen mit der Deutschen Nationalhymne. Ohnehin haben uns auf unserer Reise viele Menschen zum WM - Titelgewinn im Fussball gratuliert.


Und dann ging es um 6 Uhr in der Frühe aufs Schiff.
Seenebel zog an den Berghängen hinauf und es war ganz still. Mitten durch eine überwältigende Fjordlandschaft ging es 16 Stunden nach Port Hardy auf Vancouver Island. Wir haben uns ordentlich die Gesichter verbrannt, aber ich konnte auch nicht reingehen. Das durfte ich doch alles auf keinen Fall verpassen!




Unsere wichtigste Station auf Vancouver Island war Telegraph Cove, Ein ganz kleines Fischerdorf, wirklich nur ein paar Holzhäuser auf Stegen um eine kleine Bucht herum. Von dort starteten wir zum Whale Watching und zur Grizzly - Safari (mein persönliches Highlight in diesem Urlaub).



Und wir haben tatsächlich eine Orca - Familie gesehen.




Seeadler saßen dort in den Bäumen, wie bei uns die Raben.


Dann ging es zu den Grizzlys. Die Tour dauerte den ganzen Tag. Wir durften kein Deo benutzen, keine auffällige Kleidung tragen und mussten uns absolut still verhalten. Unsrer Guides zogen uns in kleinen Booten den Flusslauf hinauf.




Und dann kamen diese beiden Damen zum Lachsfischen heraus und waren teilweise nur 10 m vom Boot entfernt. Grizzlys empfinden Menschen nicht als Bedrohung und auch nicht als potentielle Beute, deshalb haben die sich um uns gar nicht gekümmert. Im Boot lag für den Notfall dann auch kein Gewehr, sondern eine Dose Pfefferspray.


Der Seeadler kam auch zum Fischen vorbei.

Die Hauptstadt von British Columbia ist Victoria. Eine ganz entzückende kleine Stadt mit viel britischem Charme.

                                                   Wassertaxi


                                                   Regierungssitz

                                             
                                                    Totem der First Nations


Wir erkundeten die Stadt mit einem Amphibienbus. da hatten die Küken ordentlich Spaß!

Und dann kam Vancouver. Eine Großstadt, die unglaublich grün ist, wo die Menschen auf den Rasenflächen liegen und lesen oder mit dem Wasserflugzeug einfliegen. Wo wir mit dem Fahrrad rund um den Stanley - Park geradelt sind und den Seeottern beim Fressen zugesehen haben. Wo wir im Aquarium das Training der Beluga - Wale erleben durften und viele freundliche Menschen getroffen haben. Nicht zu vergessen, das beste Steak meines Lebens im "The Keg" (Danke Greg!)


Ausflug zur Capilano - Hängebrücke. Wackelige Angelegenheit.





Die Reise bewegt mich immer noch sehr. Nachdem wir einmal gemerkt haben, dass langes Fliegen gar nicht so schrecklich ist, dass Menschen woanders auch nicht so viel anders sind als hier (vielleicht ein bisschen lockerer und freundlicher) und dass Natur und Wildnis nicht automatisch Gefahr und Verzicht bedeuten lautet unser Fazit: Wir kommen noch mal wieder. Denn wir haben in B.C. noch längst nicht alles gesehen.




7/24/2014

Kanada


Hallo liebe Freunde. Die Alte Henne- nebst Hahn und Brut -ist sehr gut in Kanada gelandet. Nach ein paar Turbulenzen in der Luft, die mir den Schweiß auf die Stirn trieben und dem erwarteten Jetlag auf einer Parkbank in Calgary, sind wir nun seit 6 Tagen im Wohnmobil unterwegs. Ehrlich, es kommt mir vor wie 2 Wochen. Wir haben in den Tagen auch soviel erlebt, wie sonst in 2 Wochen Urlaub nicht.

Ich berichte mal kurz.
Am ersten Tag haben wir keinen Stellplatz gefunden. Man hatte uns auch gesagt, dass wir in den Rockys nicht vorbuchen müssen, aber siehe da - in den Touristenhochburgen um Banff waren alle Campgrounds voll. Also erste Nacht auf einem Parkplatz, der allerdings sehr malerisch gelegen war.
Danach war natürlich generalstabsmässige Planung angesagt. Wir hatten noch genau 11 Tage um die gebuchte Fähre rechtzeitig zu erreichen und haben jetzt alle Plätze sicher.
Unser Gefährt erwies sich als recht schwach auf der Brust. Am Berg schafft das Schätzchen nur noch 60 km/h. (daran, dass ich drin sitze, kann's ja wohl nicht liegen!) Wir haben ja Urlaub und lassen die irre Landschaft auf uns wirken.
Es verschlägt einem wirklich den Atem, wie weit und wild dieses Land ist.
Nach 6 Tagen hören wir jetzt auch langsam auf, jede Landschaft und jeden Bären zu fotografieren und genießen nur noch.
Einmal mussten wir improvisieren, weil ein Waldbrand uns vom Campground vertrieben hat. Das war schon ein bisschen komisch, hat aber die einheimischen Firefighters nicht weiter gejuckt.
Hier brennts wohl immer mal. Ein Parkranger hat mir erzählt, dass es heilende Brände gibt, die jeder Wald mal braucht und zuweilen werden die auch kontrolliert gelegt.

Was muss man in Kanada unbedingt machen? Whitewater-Rafting!!! Wir haben das auf dem Athabasca River gemacht, einem 6 Grad kalten Gletscherfluss. Unsere Guides waren so junge Studenten im Sommerjob und wir hatten echt viel Spaß beim Paddeln und nass werden. Unsere Männer haben sogar im Fluss gebadet. Mir taten 2 Tage die Arme weh, also die Kanutour auf dem Yukon fällt in den nächsten Jahren aus.

Wir waren so stolz auf unsere ersten Bären. Einen, der direkt an der Straße gefressen hat, hat unser neben ihm parkendes Auto überhaupt nicht gestört. Die Kanadier finden das mit den Bären nicht so witzig. Jeder Mülleimer hier hat eine spezielle Bärensicherung und zum wandern trägt man so Glöckchen am Handgelenk oder am Rucksack, damit die Kollegen wissen, dass man kommt.

Duschen, Haare waschen oder auch Wäsche machen hat sich als erstaunlich einfach herausgestellt. Die Campgrounds sind wirklich sehr gut ausgestattet.
Manchmal sind die Mücken ein Problem, besonders wenn man direkt am See parkt. Da gibts hier so ein Mückenmittel, das heißt "Off". Der Beschreibung nach ätzt das den Lack von den Möbeln und löst Gummiarmbänder auf. Im Selbstversuch kann ich bestätigen, dass Nagellack dem Zeug nicht standhält. Wenn man allerdings erst in der Mückenwolke steht, schmiert man sich das Off ohne nachzudenken auf den Körper!

Das Essen ist hier echt gefährlich, wenn man sich nicht genug bewegt. Bisonburger ( darf man das essen?), frisch gefangener Lachs aus dem Fluss, das übliche Fast Food Gedöns, auf das die Küken so abfahren...... Genuss ohne Reue ist das nicht!
Aber sehr lecker!!! Und wir hatten auch schon Salat zum Lunch, so ist es ja nun nicht!

Ihr seht, liebe Sympatisanten des Hühnerhofes; es geht uns blendend. Wir staunen und fahren und staunen und gucken......
.... Und hoffen, dass die Katzenoma bei unsere Rückkehr noch lebt und der Garten nicht so schlimm aussieht, und......
Aber das sind nur manchmal die Sorgen der Alten Henne. Meistens verdränge ich das!

Liebe Grüße und Howdy aus dem Land der Rodeos. Ich bin bald wieder da und dann koche und backe ich auch wieder. Versprochen!





7/11/2014

Hausgemachtes Granola - Müsli

Ja, jetzt fragen sich bestimmt manche von Euch: Was ist denn Granola? So genau kann ich das auch nicht übersetzen, aber die Briten bezeichnen damit ein Müsli, in dem alles,was man möchte schon drin ist, incl. Süßungsmitteln und welches schön golden knusprig geröstet ist.
Also eine besonders einfache, knusprige Variante. Und wenn man sich einmal die Zeit nimmt, (ist gar nicht so lange) kann man den Wochenvorrat an Müsli vorbereiten und spart morgens eine Menge Zeit.

Ich experimentiere jetzt an ein paar verschiedenen Varianten herum und das hat folgenden Hintergrund.
Unsere älteste Tochter wird im August 2 Semester in Helsinki studieren. Dort sind die Preise für Lebensmittel horrend hoch, und so ein Student ist ja eher sparsam.
Also fange ich schon mal an, Sachen zu testen, die das Kind lange sättigen, gesund sind und sich gut transportieren und lagern lassen. Wenn wir in den Herbstferien hinfahren, muss das Care - Paket mit in den Flieger. In der nächsten Zeit gibt es also immer wieder mal ein Rezept aus der Rubrik: "Eine vollständige, gesunde und sättigende Mahlzeit. Löffel, Leitungswasser und Elektrizität genügen."
So für Hobbyköche eben ;)

Die Zutaten für so ein Granola sind Geschmackssache. Man nimmt als Grundlage eigentlich immer Haferflocken, dann kommen Sachen rein, die richtig lange satt machen; wie Chia Samen oder Leinsamenschrot oder Weizenkleie. Gesüßt wird mit Honig und (wenn es denn sein muss ) braunem Zucker. Außerdem kann man Nüsse reintun und Trockenfrüchte und alles mit ein bisschen Kokosöl binden.

Allerdings sollte man sich dann beim Essen nicht übernehmen. 2 EL Granola in etwas Milch oder Joghurt machen bis zum Mittagessen wirklich pappsatt.
Jetzt genug schwadroniert. Los gehts.

Granola - Variante 1

6 Cups  Haferflocken
2 EL Chia Samen
3/4 Cup Leinsamen geschrotet
2 Cup Rosinen
1/2 Cup Cranberries
5 EL flüssigen Honig (am besten regional)
3 EL braunen Rohrzucker
1 TL Zimt
1 EL Kokosöl
4 EL Apfelmus

Einmalhandschuhe anziehen und alle Zutaten in einer großen Schüssel schön miteinander vermengen. Wer sich vor
klebrigen, krümeligen Händen nicht fürchtet, kann die Handschuhe auch weglassen. 
Die Masse soll an allen Stellen benetzt und leicht feucht sein.
Dann gebt ihr alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und lasst die Masse im 150 Grad heissen Umluftofen etwa 20 min. bräunen.
Nach den 20 min. müsst ihr alles ein bisschen wenden, damit alle Seiten des Granola goldgelb anrösten. Das macht man etwa 3-4 Mal, dann sollte alles schön braun und knusprig sein.

Nehmt nun das Blech aus dem Ofen und lasst die Masse abkühlen. Wenn zu große Klumpen entstanden sind, könnt ihr sie jetzt feiner zerbrechen.
Und wenn das Granola abgekühlt ist, dann kann es in ein schönes dekoratives Glas. Meins habe ich mit gerade zu diesem Zwecke frisch zugelegt. Wichtig ist, dass es sich luftdicht verschließen lässt, sonst bleibt das Granola nicht knackig.

Wir immer viel Spaß beim Nachmachen wünscht die Alte Henne.




7/09/2014

Überraschung zum Hochzeitstag

Ich muss mich heute doch noch einmal zu Wort melden.
Heute ist mir etwas ganz tolles passiert.
Vorweg schicken muss ich noch, dass mein lieber Gatte und ich heute unseren 21. Hochzeitstag begehen. Nur leider jeder für sich. Da mein Mann dienstlich wieder bis spät abends unterwegs ist, haben mich meine Kinder heute überrascht. D.h. eigentlich nur meine Zweitälteste.
Sie hat mir ein 3 - Gänge - Menü gekocht! Wahnsinn, oder?

Ich kam also in die Küche. Tschaikowskis Violinkonzert säuselte im Hintergrund, der Tisch war festlich gedeckt und mein Sohn war der Sommelier und schenkte mir den Rotwein ein.

Ich bin immer noch ganz gerührt.
Natürlich habe ich alles im Bild festgehalten und möchte Euch nun auch teilhaben lassen an meinem Hochzeitstags - Special.
Es war soooo toll.

1. Gang:

selbst gemachte Tortillachips mit Guacamole.

2. Gang:

in Folie gegarter Lachs auf einem Karottenbett, mit Bulgur an Minzjoghurt.

3. Gang:

Weisse Mousse au Chocolat mit pikanter Pfirsichsauce


Alle Gänge vom kleinen Herzklein selbst gekocht und alle ein Hochgenuss. Da wächst etwas nach, was mit durchaus ebenbürtig, wenn nicht sogar besser ist.

Und hier die Beweise.





Und diese kleine Lady wollte natürlich auch ein bisschen Aufmerksamkeit. 


Gefüllte Tomaten mit Couscous und Feta

Ach liebe Freunde, ich bin ja mittlerweile ein allergiegeplagter Mensch.
Zur Liste der Dinge, die ich nicht mehr gut im Rohzustand verzehren kann gehören Karotten, Äpfel, Pfirsiche, Nektarinen, Kirschen (wie schon beschrieben), Pflaumen und - leider Gottes - Tomaten!!!

Ich mag Tomaten total gern, besonders roh und schön knackig. Nun muss ich sie immer durchgaren.
Aber auch das kann eine Chance sein. Dann muss man mal ein bisschen kreativer werden und sich das ein oder andere Rezept ausdenken. Gefüllte Tomaten gibt es in allen möglichen Varianten. Hier kommt nun meine:

Gefüllte Tomaten mit Couscous und Feta

Zutaten:

1 Packung Couscous
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
200 g Feta
frische Kräuter (bei mir waren es Petersilie, Salbei und Koriander, weil das im Garten grade gut zu finden ist)

8 mittelgrosse feste Tomaten.
1 Auflaufform


Zubereitung:

Den Couscous nach Packungsanweisung zubereiten.
Zwiebel und gepresste Knoblauchzehen in etwas Öl anbraten, gehackten Salbei dazugeben.
Unter den Couscous rühren. Die Masse abkühlen lassen.
Dann den Feta hineinbröseln und mit einem Löffel unterheben.

Von den Tomaten am Stielansatz einen Deckel abschneiden und mit einem Teelöffel das Fruchtfleisch und die Kerne entfernen. Ist ein bisschen fisselig und tropft ganz schön. Am besten, Ihr macht das über der Spüle.

In die Auflaufform ein bisschen Olivenöl geben.
Die Tomaten mit der Couscousmasse füllen (schön fest hineindrücken) und in die Auflaufform stellen.
Wenn alle Tomaten fertig sind, den Rest der Masse zwischen den Tomaten verteilen.

Bei 180 Grad etwa 40 min. backen. Am Ende noch 5 min. unter den Grill stellen.


Dazu kann man sehr gut einen Salat machen oder einen Minzjoghurt.
Griechischen Sahnejoghurt mit Salz, Pfeffer, gemahlenem Koriander, etwas Zitronensaft und einer Handvoll frischer, gehackter Pfefferminze verrühren.


Der Veggie - Burger zum Fußballabend

Wer mir auf Facebook folgt, der wird vielleicht schon auf das Rezept zum vegetarischen Burger mit roter Beete warten. Entgegen aller Erwartungen war der wirklich sehr lecker und kam ganz ohne Fleisch aus. Keine Panik, wir sind hier nicht gleich zu Vegetariern geworden. Allerdings haben wir beschlossen, nur 1-2 mal die Woche Fleisch zu essen und dann lieber ein bisschen mehr Geld für wirklich gute Qualität auszugeben. Ein jagender Freund hat uns letztlich besucht und als Gastgeschenk einen Reh - und einen Wilschweinrücken mitgebracht. Solche Geschenke nehme ich immer gern! Auch schlummert noch eine Lammkeule vom Nachbarn und ein bisschen Zicklein im Gefrierschrank. Das dürfte dann für ein Jahr reichen.

Die fleischlosen Tage bekommen uns seit nunmehr 6 Wochen sehr gut. Das Kochen ist ein bisschen anspruchsvoller und zeitaufwendiger, macht aber auch ganz viel Spaß. Es ist halt vieles ganz neu.

Und jetzt kommt das Rezept für den Burger:

Rote Beete - Burger mit Mango

Zutaten:

1 Giabatta - Brot
etwas geriebener Parmesan
3 cups / 750 ml geriebene, rohe rote Beete (etwa 4-5 Knollen)
1,5 cups oder 150 g Haferflocken
1 kleine Zwiebel
200 g Fetakäse
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
2 Eier
1 Handvoll frisches Basilikum
Salz und Pfeffer

Toppings (Sachen für obendrauf):

4 Blätter grüner Salat
1 Mango
1 rote Zwiebel
1 frische rote Chilischote

Barbecue - Sauce oder was immer ihr für Geschmacksrichtungen auf dem Burger bevorzugt.


Zubereitung:

Rote Beete schälen. (Achtung: Am besten Einweghandschuhe tragen!)
Zwiebeln, Knoblauch und rote Beete in einer Küchenmaschine mit Raspelscheibe reiben. Alternativ geht das auch auf einer Kastenreibe.
Zusammen mit den Haferflocken, Ei und dem Olivenöl in einer Schüssel verkneten. (da sind die Handschuhe auch wichtig)
Den Feta in die Masse krümeln und mit Salz, Pfeffer und Basilikum würzen, kurz durchmengen.
Die Masse muss dann eine halbe Stunde ruhen, damit sich die Haferflocken vollsaugen können und die Burger nachher nicht auseinanderfallen. Sollte die Masse noch zu feucht sein, noch etwas Haferflocken dazugeben.

Nach 30 min. aus der Masse flache Burger formen und in einer Pfanne in Olivenöl knusprig anbraten.

Inzwischen das Giabattabrot in 4 Teile schneiden, halbieren. mit etwas Olivenöl und geriebenem Parmesan beträufeln und unter dem Grill bräunen.

Die Mango schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Rote Zwiebel in Scheiben schneiden, Chilischote entkernen und fein hacken.
Mango, Zwiebel und Chilischote in etwas Olivenöl anbraten. Leicht salzen und pfeffern.

Wenn die Brote fertig sind auf eine Hälfte ein Salatblatt legen, Barbecuesauce, einen Burger, Mango-Zwiebel-Chili-Mischung und die andere Brothälfte auflegen. Mit einem Schaschlikspieß fixieren, damit beim Servieren nichts auseinanderrutscht.


Schmeckt anders, aber sehr gut.

In der nächsten Woche starten wir in unseren lang geplanten Kanada-Urlaub. Burger, Steaks und frischer Lachs! Ich freue mich wie verrückt. Wir touren 3 Wochen mit einem Wohnmobil durch die Rocky Mountains und Nationalparks und enden auf Vancouver Island und in Vancouver.
Mal sehen, wie meine Zwerge das finden, so ganz ohne Fernseher, Handy und Computer.
Ich habe ganz viele Hörbücher im Gepäck und der Kindle ist auch gut bestückt.
Sollte ich irgendwo mal online gehen können, lasse ich von mir hören. Allerdings dann ohne Rezept, nur mit ein paar Fotos vielleicht.

Und nun wünsche ich Euch wie immer, viel Spaß beim Nachkochen. Keine Bange, ohne Fleisch gehts auch. Ich vermisse nichts!




6/19/2014

Reife Kirschen und ein vollwertiges Frühstück

Liebe Freunde, da bin ich wieder mit einer kleinen Anekdote im Gepäck.

Als Kind habe ich mir immer einen eigenen Süßkirschenbaum gewünscht. Wir sind mit dem Fahrrad kilometerweit gefahren, um in fremde Kirschplantagen einzufallen, immer mit dem Nervenkitzel des Erwischtwerdens. Hach war das schön. Und die Magenkrämpfe hinterher - himmlisch!
Heute erwischt mich höchstens der Nachbar, wenn ich auf der Leiter stehe um in meinem EIGENEN Kirschbaum die Ernte einzubringen. Eimer über dem Arm, Spinnen im Haar, Ohrenkneifer im Ausschnitt.... Das ist eine ganz andere Art von Ernteglück als damals, aber auch nicht zu verachten.

Bei den Spielen der laufenden Fussball-WM sind schon kiloweise Kirschen über den Wohnzimmertisch und meinen Sofabezug gewandert. Ich bin ja leider Nahrungsmittelallergiker - sprich: alles Obst was mir gut schmeckt führt  - im Rohzustand genossen - immer dazu, dass es mich im Hals kratzt, mir Pickel wachsen, wo keiner sie haben will oder meine Augen anfangen zu brennen.

Aber am Montag, als Deutschand dieses grandiose Fussballspiel spielte und die Straßen wie ausgestorben waren, habe ich mich im Rausch der Höchstspannung hinreissen lassen und auch Kirschen gegessen. 2 Handvoll, vielleicht auch 3 oder 10, das weiss ich nicht mehr so genau. Das Ergebnis dieser waghalsigen Aktion war dann auch absehbar.
Die Schlußkommentare hätte ich mir auch im Radio anhören können, denn sehen konnte ich eh nichts mehr. Meine Augen fühlten sich an, als würden meine Wimpern nach innen wachsen. Und so tastete ich mich - von den Kirschen besiegt - ins Bett, nahm eine Allergietablette, legte feuchte Wattebäusche auf die Augen und jammerte mich in den Schlaf.
Was für ein denkwürdiger Abend.

Heute allerdings habe ich die süße Frucht vom Zweig gerissen, brutal entstielt, in Gläser gepresst, mit kochendem Zuckersirup übergossen und zugekorkt. Wer zuletzt lacht.......
In gekochten Zustand kann ich nämlich alles essen und im Winter sind die Schätzchen dann dran.

Zu meinem anderen Thema, zu dem es auch gleich das Rezept der Woche gibt:

Das vollwertige Frühstück! In unserem Fall war es ein Carrot Cake Oatmeal, also ein Haferbrei, der wie Karottenkuchen schmecken soll. Das tut er wirklich. Sehr lecker! Allerdings reichen die Angaben im Rezept eher für 8 Personen, als für 4, denn das macht pappesatt. Und es ist sehr gesund...
und vegetarisch...uuuuund... noch so einiges glaube ich.


Carot Cake Oatmeal (Karottenporidge oder so)

Trockene Zutaten:

2 Tassen kernige Haferflocken
1 TL Backpulver
1/4 TL gemahlenen Ingwer
1/4 TL gemahlene Muskatnuss
1/4 TL gemahlenen Kardamom
1/2 TL Zimt
1/2 TL Vanilleextrakt
1 Prise Salz
200 g geriebene Karotten
eine Handvoll Rosinen

Feuchter Mix:

2 Eier
500 ml Milch


Knusprige Kruste:

4 EL Sirup (Agavendicksaft, Ahornsirup) oder Honig
2 EL Öl
180 g Walnüsse oder Nüsse, die ihr gern mögt.
100 g Sonnenblumenkerne


Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Eine Auflaufform mit etwas Öl einfetten.
Haferfocken mit Backpulver, Salz, Gewürzen mischen, dann die Karotten und Rosinen dazu tun und mit den Händen gut vermischen.

In einem extra Gefäß Milch und Eier miteinander verquirlen.

Für die Kruste den Sirup, Öl, Nüsse und Kerne in einer kleinen Schüssel mit den Fingern mischen, damit alles schön bedeckt ist.

Haferflocken-Mix in die Auflaufform löffeln, Milch/Ei-Mischung darübergießen, so dass alles schön durchfeuchtet ist.
Dann die Mischung für die Kruste obendrauf krümeln und für 25-35 min. in den Backofen.

Dazu passen Naturjoghurt und frische Früchte oder wie bei uns heute früh einfach Milch.


Jetzt könntet ihr ja sagen: Boah, wer hat denn morgens die Zeit für so ein Gedöns?
Ich habe die 3 Mischungen gestern abend einzeln fertig gemacht und über Nacht im Kühlschrank gelassen. Heute morgen lenkten mich meine Schritte dann nicht zuerst zur Zahnbürste, sondern in die Küche, wo ich fix alles zusammengoß und in den Ofen schob. Und voila - als die Bande 30 min. später am Tisch saß, war alles fertig.
Also ruhig mal testen. Ist gut fürs Gewissen und hält den Bauch bis nachmittags schön ruhig!

Bis zum nächsten Mal!

Eure Alte Henne.

Einmal im Rohzustand.....

...und halb aufgegessen. Ich vergesse immer das Foto. Hmpf.