2/24/2016

Papas arrugadas oder Runzelkartoffeln mit Mojo

Liebe Freunde.

Die Henne hat - leicht schwankend zwar - wieder den Heimatboden betreten, nachdem sie 7 Tage um die Kanaren und Madeira geschippert ist. Wer mir auf Facebook folgt, wird einiges gesehen haben.
Das war schon sehr interessant. Ich bin ja gar kein Freund von Pauschaltourismus und ich gehe auch gar nicht gern in Hotels, aber diese eine Woche musste sein. Der Hahn wollte mich von den Vorzügen einer Kreuzfahrt überzeugen und hatte Luxusklasse gebucht und so lag ich auf der "Mein Schiff 4" am ersten Seetag auf dem Weg nach Madeira im Badeanzug auf unserer Privatterasse in der Hängematte rum und las. Doch, das hatte durchaus was. Nur war mir nach 5 Stunden totlangweilig.
Rückblickend lässt sich sagen, dass es ein hochluxuriöser Urlaub war, tolles Essen (allerdings nur vegetarisch, nicht vegan), erstklassiger Service und interessante Ausflüge. Ich mus das aber so bald nicht wieder machen. Ich freue mich da mehr auf mein Ferienhaus in Cornwall im Sommer. Selbst durch die Märkte schlendern, landestypisch einkaufen und kochen, den Tag planen.... das ist eher meins. Durchorganisiert das Gehirn abgeben kann ja sehr entspannend sein, aber eben auch langweilig. So. Steinigt mich, ihr Kreuzfahrt-Fans, es ist eben nicht für jeden das A und O.

Mitgebracht aus diesem Urlaub habe ich allerdings ein nettes Rezept. Auf Madeira gab es das an jeder Ecke und es ist gar nicht so schwer nachzukochen. Ein perfektes Gericht für Terassenabende (die hoffentlich bald wieder kommen) und so ganz ohne Tier. Los gehts.
Menschen mit Knoblauch-Aversion dürfen hier jetzt aussteigen.



Papas arrugadas oder Runzelkartoffeln mit roter und grüner Mojo-Sauce

1 kg kleine festkochende Kartoffeln mit Schale (z.B. Drillinge)
250 g Meersalz

In 1 l Wasser 250 g Meersalz auflösen und die Kartoffeln darin gar kochen. Abgiessen und etwas Flüssigkeit zum Abdampfen drin lassen. Dann bildet sich um die Kartoffeln die typische Salzkruste.


Mojo roja

1 Glas eingelegte Paprika abgetropft
1 rote Chilischote
100 ml Weissweinessig
3 Knoblauchzehen
50 ml Öl
1/ 2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Paprikapulver

Alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer geben (oder Pürierstab) und einige Minuten zu einer sämigen Sauce mixen. Mit etwas Salz und evtl. etwas Zucker abschmecken.

Mojo verde

je 1 Bund Petersilie oder Koriander
1 TL Salz
200 ml Öl
50 ml Weissweinessig
1/2 TL Kreuzkümmel
1 Knoblauchzehe

Verarbeitung wie bei der roten Mojo.

Bei uns gab es dann noch meine grünen Bohnen in Tomatensauce und alle waren zufrieden.

Bis zum nächsten Mal.

Eure Henne.

2/21/2016

Möhren-Mango-Suppe mit Schwarzwurzel und Gedöns

Liebe Freunde.

Gestern war mal wieder Suppenzeit im Stall. Vegan kochen und essen ist gar nicht so schwierig. Also bis jetzt fehlt mir noch nichts, es gibt ja auch vegane Nuss-Nougat-Creme.
Diese Suppe hat uns durch ihren fruchtigen Geschmack begeistert. Auf die Schwarzwurzeln bin ich erst vor einiger Zeit wieder gestoßen. Typisches Kinder - Schulküchen - Essen, das wollte ich einfach nochmal probieren. Siehe da, es avancierte zu einem meiner Lieblingsgemüsen. Allerdings wird sich der Anbau im heimischen Garten etwas schwierig gestalten, denn die Schwarzwurzel braucht tiefgründig lockere, am besten sandige Böden, damit sie schön in die Länge wächst. Das hätte ja in meinem ersten Garten, im hervorragend feinsandigen Vorpommern super geklappt. Hier allerdings haben wir sehr schweren Lehmboden. Deshalb lass ich das lieber und bleibe beim Bio-Mann meines Vertrauens.

Hier kommt nun das Rezept für alle Suppenkasper und solche, die er werden wollen.




Möhren-Mango-Suppe mit Schwarzwurzel



350 g Möhren
1 reife Mango
2 große Zwiebeln
1 kleine Knoblauchzehe
20 g frischer Ingwer
2 EL Kokosöl
600 ml Wasser
400 ml Kokosmilch
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Curry
2 Stangen Frühlingszwiebeln
2 Handvoll Pinienkerne angeröstet
5 Stangen Schwarzwurzel
Salz, Pfeffer, Zitronensaft

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer fein hacken (Ingwer schält man am besten mit einem Löffel)
und im Kokosöl glasig dünsten.
Möhren und Mango schälen und würfeln zu den Zwiebeln geben und kurz mitbraten.
Mit Wasser und Kokosmilch ablöschen und 20 min. köcheln.
Dann die Gewürze dazugeben, Salzen und Pfeffern, mit Zitronensaft abschmecken und pürieren.

Inzwischen Gummihandschuhe anziehen (ganz wichtig!!) und die Schwarzwurzeln schälen. Geschälte Wurzeln in mundgerechte Stifte schneiden und in leicht gesalzenem, kochendem Wasser, in das ihr einen TL Zitronensaft gebt kurz blanchieren. Herausheben und in etwas Kokosöl goldbraun braten.

Frühlingszwiebeln fein hacken.

Die Suppe auf Tellern anrichten, einige Schwarzwurzelstifte, Frühlingszwiebel und Pinienkerne darauf verteilen und servieren. Dazu schmeckt frisch gebackenes Vollkornbrot.






2/06/2016

Blaubeerpfannkuchen

Was tut man nicht alles für die hungrige Meute.

In den Ferien kriechen sie nicht vor 12 Uhr aus ihren Höhlen, schauen mit schiefen Haaren und verklebten Augen orientierungslos um sich, ziehen die Jogginghosen noch einmal hoch und nuscheln dann etwas, das so ähnlich klingt wie "Essen?"

Heute war ich perfekt präpariert, habe fix im Thermomix in 5 Minuten (ich liebe dieses Teil!!!) nach dem Pancakes Rezept einen Teig bereitet, ihn in die butterglänzende Pfanne gekleckst und frische Blaubeeren draufgestreuselt. Dann flugs auf Tellern verteilt, ihn den stumpfsinnig blickenden Kreaturen vor das Kauwerkzeug gestellt, sie noch mit Ahornsirup und Puderzucker versorgt und zack - weg war ich. (Na ja, ich war im Wohnzimmer. )

Leise Kaugeräusche, gefolgt vom Geklapper des Geschirrs, das - Gott sei Dank - in die Spülmaschine wanderte und dann waren sie auch schon wieder in ihren Zellen verschwunden. Hach, so Teenager im Haus hat doch was. Da weiss man doch, wofür man das alles tut.

Für alle, die einen Thermomix besitzen, steht das Rezept im Kochbuch. Für diejenigen, die keinen haben, kommt es hier.

 Amerikanische Blaubeerpfannkuchen

50 g geschmolzene Butter (nicht heiß)
300 g MIlch
2 Eier
30 g Zucker
1/2 TL Salz
250 g Mehl (ich nehme Dinkelmehl)
1 Päckchen Backpulver

Alles zusammen in einen leistungsstarken Mixer tun und auf hoher Stufe rühren, bis die Masse klümpchenfrei ist.

Dann 10 min. quellen lassen. Inzwischen eine beschichtete Pfanne erhitzen und etwas Butter darin zerlassen. Aus dem Teig mit einem Schöpflöffel etwa 10 cm große Kleckse in die Pfanne geben. 1 min. warten und dann die frischen Blaubeeren auf dem Teig verteilen. Wenn der Teig an der Oberseiten Bläschen wirft und antrocknet, kann man den Pfannkuchen wenden.





Morgen zum Frühstück gibt es die Reste. Ich verbrauche nicht immer den ganzen Teig, denn der reicht für etwa 30 Stück. Ich tue den Rest in eine Squeeze - Flasche und bewahre ihn im Kühlschrank auf. So kann man noch ein paar Tage morgens schnell mal 2-3 Pancakes ins Rennen schmeissen.

Seht mal, was der gute Thermomix noch so kann. Ich backe nun fast jeden Tag ein Brot. Das geht pipileicht, vom Mahlen des Getreides bis hin zum perfekten Kneten. Hach, ich bin verliebt.


2/05/2016

Kichererbsen - Korma

Liebe Freunde.

Es ist Winterferienzeit und einige unserer Freunde und Bekannten stürzen sich wieder todesmutig die Skipisten hinab. Nicht so die Henne und ihre Schar. Morgen brechen wir auf zu unserer Kreuzfahrtpremiere. Ich bin wirklich, wirklich sehr gespannt. Laut Vorhersage haben wir um die 23 Grad und die Henne wird ihre kalkweissen Stelzen schön in die kanarische Sonne halten. Das hat ja auch was.

Die Junghenne hält hier derweilen die Stellung, das Thai - Küken ist verborgt und eigentlich kann nichts schief gehen.

Nächste Woche beginnt die Fastenzeit. Fastet hier jemand? Naaaa? Bei der Henne wird gefastet! Und zwar nicht, weil wir uns gern mal quälen wollen, wie von so vielen Ahnungslosen angenommen wird, sondern weil wir das Glück haben, in einem unglaublichen Überfluß zu leben. Da kann man sich mal ein paar Wochen (7, um genau zu sein) klar machen, wie dankbar man dafür sein kann und wie es sich anfühlt, wenn man nur mal auf EINES der tausend Dinge, die einem im Alltag so lieb geworden sind, verzichtet.
Beim Hahn ist es jährlich der Alkohol, auf den er verzichtet. Als passionierter Whisky Freund kommt ihn das zuweilen hart an, zumal in diesen Zeiraum immer zahlreiche Familienfeste fallen.
Bei den Küken varriert es etwas. Das allerhärteste, was sie sich jemals zugemutet haben war der 7-wöchige Verzicht auf Nutella. Man stelle sich das mal vor.
Das kleinste Küken wollte aufs Aufräumen verzichten, aber das wäre nun gegen die Regel. Es soll ja schon ein bisschen weh tun, damit man es am Ende wieder richtig zu schätzen weiß und nicht alles einfach als gegeben hinnimmt. An Dankbarkeit fehlt es ja oft in unserer Gesellschaft. Meckern und Jammern geht halt einfacher.

Ich dagegen werde in diesem Jahr das ultimative Fastenexperiment wagen. Ich werde mich bemühen, 7 Wochen vegan zu essen, wie es die Junghenne nun schon länger tut. Ich war gerade nochmal beim Arzt und habe Zucker-, Nieren- und Cholesterinwerte checken lassen (war alles gar nicht soooo schlecht) und werde die Tests am Ende noch einmal wiederholen. Bin gespannt, ob sich etwas verändert hat. Nachdem ich die Dokumentation "Gabel statt Skalpell" gesehen habe, bin ich doch etwas ins Nachdenken geraten. Seht sie Euch mal an!

Wer also immer noch befürchtet, ich würde mich dann 7 Wochen nur von Früchten, Salat und Wasser ernähren, dem sein hiermit das erste Rezept dargeboten. Sehr lecker, sehr sättigend, sehr vegan.
Die ganze Schar hat es gepickt und kollegial gelobt.

Kichererbsen - Korma

(Zutaten für etwa 4 Personen)
1 Tasse Quinoa (ich habe den roten genommen)
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 großes Stück Ingwer
70 g gemahlene Mandeln
3-4 EL Öl
1/2 TL Cumin
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Curry
2 Dosen Kichererbsen
1 Dose Kokosmilch
2 EL frischer Zitronensaft
Salz
Pfeffer
einige Zweige frische Kräuter (z.B. Petersilie oder Oregano)
Rezept:
Quinoa gut abspülen und mit der doppelten Menge leicht gesalzenen Wassers zum Kochen bringen. Dann noch etwa 20 Minuten ganz leicht köcheln und noch etwas ziehen lassen. Das Wasser sollte fast völlig aufgenommen werden.
Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer schälen und in kleine Würfel schneiden. Diese dann zusammen mit den gemahlenen Mandeln im Öl leicht anbraten und die Gewürze dazugeben. Dann die Kichererbsen hinzufügen und mit anbraten. Nun die Kokosmilch dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dann circa 20 Minuten köcheln lassen.
Das Korma mit dem Quinoa anrichten, mit frischen Kräutern verzieren und servieren.
Auf meinem Bild ist noch ein Gemüse aus Auberginen und getrockneten Tomaten dabei. Dazu einige Stunden vorher die Aubergine würfeln, mit Salz bestreuen und in einem Sieb Wasser ziehen lassen. Anschliessend in einem Küchenhandtuch fest ausdrücken. Nicht mehr würzen!
In reichlich siedendem Öl knusprig braten, etwas Pfeffer und Paprika dazu und am Schluss die in Streifen geschnittenen getrockneten Tomaten dazugeben. Das gibt dem ganzen als Beilage noch mal einen Extra-Kick.
Statt Quinoa geht das Ganze wie immer auch mit Bulgur oder Reis oder zum Fladenbrot. Ganz wie es Euch gefällt.

Guten Appetit wünscht
Eure Henne