11/15/2014

Kolibrischwärmer - Torte?


Komischer Titel? Allerdings. Im Englischen klingt das auch gleich viel blumiger, denn da heisst diese Köstlichkeit "Hummingbird - Cake".
Ich habe das mal eben nachgeschlagen und herausgekommen ist obiger Titel. Wie unpoetisch. Aber so ist das ja oft im Deutschen ne? So Sachen wie Schmetterling, statt Butterfly oder Papillon. Ihr wisst, was ich meine?
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Mein erwachsenes Küken hat mir zum Geburtstag ein Kochbuch geschenkt. Erwähnte ich das schon?
Nun denn, seither bin ich wieder hoch motiviert in der Küche und koche allerhand schickes Essen.
Dieses Mal war es dann aber der Kuchen, der es mir angetan hatte.
Ich habe diesen Humingbird Cake schon auf den verschiedensten Plattformen und Blogs bewundert und mich nie durchringen können, den nach zu backen. Gestern war es dann also soweit.
Heute erwartete ich Gäste und die mussten dann als Probe - Esser fungieren.

Ich mache mir jetzt nicht die Mühe, das ganze Rezept abzutippen, denn das steht ja schon ordentlich gedruckt in einem guten Buch. Siehe da:

http://www.jamieoliver.com/recipes/recipe/hummingbird-cake/

Und da sehe ich gerade, diese Rezept gibt es für die Netzgemeinde nur in Englisch.
Es existieren weitere Rezepte bei Chefkoch.de, aber die sind eben nicht original von meinem Idol.
Nun ja, wer des Englischen mächtig ist, den wird es nicht stören, für alle anderen dehne ich schon mal die Finger und fange an. Ich habe heute eh nichts anderes vor. Das Mittelküken feiert ihre Geburtstagsparty, Hormone wabern durch die Räume und ich darf mich sowieso nicht blicken lassen.
Also dann:

Hummingbird - Torte (klingt doch besser)

250 ml Olivenöl plus extra zum Ausfetten.
350 g Mehl, mit 3 TL Backpulver vermischt
1 TL gemahlener Zimt
350 g feiner Rohrzucker
4 sehr reife Bananen
1 Dose Ananasstücke (425g)
2 große Eier
1 Msp. Vanillemark
50 g Pekannusskerne oder Walnüsse

Frischkäsecreme

400g Puderzucker
150 g sehr weiche Butter
200 g Frischkäse
1 Bio Limette

Krokant

100 g Zucker
50 g Pekannusskerne oder Walnusskerne


Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Zwei Springformen a 23 cm fetten und mit Backpapier auskleiden.
Mehl, Backpulver und Zimt in eine Rührschüssel sieben.
Zucker und eine gute Prise Meersalz hinzufügen.
Bananen schälen und in einer zweiten Schüssel mit einer Gabel fein zerdrücken. Ananasstücke abgiessen und fein hacken, mit Öl, Eiern und Vanillemark verrühren und unter die Mehlmischung rühren. Nüsse fein hacken und vorsichtig unterheben.
Masse auf die zwei Formen verteilen und 30-40 min. backen bis sie aufgegangen und goldbraun sind und auf leichten Druck zurückfedern.
Böden aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Für die Creme den Puderzucker in eine Rührschüssel sieben, Butter und Frischkäse dazugeben und mit den Schneebesen des Rührgeräts mixen bis die Masse hell und cremig ist.
Schale von einer Limette hineinreiben und etwas Saft unterziehen.

Für den Krokant 100g Zucker in eine beschichtete Pfanne geben und mit einem kleinen Schuss Wasser bei mittlerer Hitze goldbraun karamellisieren lassen. Achtung! Keinesfalls drin rumrühren, nur an der Pfanne rütteln oder sie schwenken bis sich der Zucker ganz aufgelöst hat und die Masse sich hellbraun verfärbt. Dann flink die restlichen gehackten Nüsse und eine Prise Salz einrühren und die Masse schnell auf ein Blech mit Backpapier giessen. Erkalten lassen und mit einem großen Küchenmesser in feine Stücke hacken.


Den unteren Boden mit 2/3 der Frischkäsecreme bestreichen, 2. Boden aufsetzen und mit der restlichen Creme dekorieren. Krokant aufstreuen - fertig! 1h im Kühlschrank kühlen.



Das Ganze ist etwas aufwendig, lohnt sich aber. Allerdings ist der Kuchen wirklich mächtig und gut geeignet, wenn man mit einem Kuchen 10 Leute bedienen will. Für uns 4 war es definitiv nicht zu schaffen. Nach einem Stück war Schluß. Hummingbird Torte ist superlecker. Ein Viertel haben wir schon vertilgt, das zweite Viertel folgt morgen und die letzte Hälfte schlummert im Gefrierschrank
für magere Zeiten. (Stimmt das jetzt mathematisch? Ich habe da so Schwächen, wie meine Familie weiß und ich muß mich leider regelmäßig deren Spott aussetzen!)
Noch ein kleiner Hinweis zum Krokant. Ihr braucht davon etwa ein Drittel, den Rest kann man einlagern und z.B. auf Vanilleeis streuen. Und die Stücken sollten wirklich klein sein, denn wenn ihr Gebissträger am Tisch habt, könnte das ein böses Erwachen geben.

Ein schönes Restwochenende Euch allen und bis zum nächsten Mal. Vielleicht mal mit einem Crock Pot Rezept!






11/13/2014

Der britische Klassiker im Novembernebel

Liebe Freunde.

Beschwert sich wer über das Wetter? Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und sage:
Ich finde, genau so muss das im November sein. Ich liebe es, wie mein Garten aussieht im Nebel. Wenn man rausgeht ist es ganz still, Tropfen hängen an den Spitzen der Blätter, überall liegen bunte Blätter und die letzten Rosen stemmen sich noch gegen den Herbst. Unsere Hühnerschar darf sich jetzt im Garten frei bewegen, scharrt in den Beeten herum und liefert ganz hervorragende Eierqualität. Hach schön!
Drinnen mache ich mir ein schönes Feuerchen, der Weihnachtstee kommt in die Tasse und der kleine Findelkater schnurrt auf meinem Schoß. D.h. gerade liegt er mir wie ein Fellkragen auf der Schulter. Das hat ein bisschen was von einer Hexe oder? Aber da ich jetzt erstmal ein bisschen am Blogpost bastele, kann er liegen bleiben. Schön warm ist er ja, der Horst.
Nachmittags verschwinde ich dann im Nähkabuff und fertige Weihnachtsgeschenke. Die kann ich leider wieder nicht zeigen, da die zu Beschenkenden meine Posts lesen. Was für ein Dilemma, denn gerade jetzt würden vielleicht einige von Euch gern ein paar Nähideen sehen.
Ich liefere die dann nach Weihnachten und ihr merkt euch die fürs nächste Jahr, in Ordnung?


Wenn es draussen so richtig ungemütlich ist, muss es manchmal einfach was richtig schmackhaftes und herzhaftes sein. Mit unserem vegetarischen Kind fällt da ja manches flach, aber Fisch geht zuweilen. Dann ist sie eigentlich Pescetarier, nicht? Wie auch immer, hier kommt ganz klassisch unser Rezept für Fisch im Bierteig mit Tartarsauce und Erbsenmatsch, oder britisch "Fish in Beerbatter with Sauce Tartar and Mushi Peas.


Sauce Tartar

6 kleine Cornichons (Gewürzgurken)
1 EL Kapern
4 EL Mayonnaise
150 ml Joghurt
Salz, Pfeffer, Zucker

Gurken und Kapern in der Küchenmaschine fein hacken.
Mit dem Rest der Zutaten verrühren und mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken. Im Kühlschrank 1/2 h ziehen lassen.

Fisch

4 Fischfilets (am besten weissfleischige Sorten, ich benutze Kabeljau)
Jedes Filet in 3 kleinere Stücke schneiden.
Filets mit Salz und Pfeffer einreiben und 1/2 Stunde stehen lassen, so wird dem Fisch Wasser entzogen.

Bierteig 

225 g Mehl
300 ml Bier
3 geh. TL Backpulver
etwas Salz

Mehl und Backpulver mischen. Mit dem Schneebesen das Bier einrühren. Der Teig sollte die Konsistenz von halb geschlagener Sahne haben.


Erbsenpüree

4 Handvoll Tiefkühlerbsen
1 TL Zitronensaft
Salz und Pfeffer
1/2 Becher Sahne

Die Erbsen weich kochen, Zitronensaft und Sahne dazugeben und alles entweder in der Küchenmaschine pürieren oder nur mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Ich zerdrücke die Erbsen nur, dann haben sie noch ein wenig Biss.


In einem ausreichend großen Topf Öl erhitzen. Das Öl muss richtig heiss sein. Am besten testet man das mit einem Holzlöffel, den man ins Öl hält. Wenn am Holz kleine Blasen aufsteigen, ist das Öl heiss genug.
Dann jeweils ein Fischstück durch den Teig ziehen und mit einer Gabel ins Öl gleiten lassen. Nicht zu viele Stücke auf einmal in den Topf geben, sonst kleben sie aneinander fest.
Fertige Stücke kann man auf einem Rost mit Fettpfanne drunter im Ofen  bei 140 Grad warm halten bis der Rest fertig ist.

Serviert wird alles zusammen mit Zitronenspalten zum nachwürzen.
Superlecker!!!!

Ich besitze zwar eine Fritteuse, benutze sie aber so gut wie nie. Erstens muss man da zwei Liter Öl einfüllen und zweitens habe ich dann so ein Monsterding zu putzen. Ein guter Topf tuts auch und bei diesem Rezept würde der Fisch am Frittierkorb ankleben, also fällt das sowieso aus.

Viel Spass wie immer beim Nachkochen.

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