1/16/2019

Werbeblock

Liebe Freunde.

Was haben wir in der Ferienzeit getrieben, bevor uns Alltag und Schule wieder eingeholt haben?
Die Henne ist ausgeflogen. Ganz oft und in Begleitung verschiedener Stallinsassen.
Manchmal auch mit geborgten Küken.
Auf diesen Ausflügen musste veganes Essen getestet werden und heute werde ich hier an dieser Stelle mal jene Orte empfehlen, an denen es sich so richtig fein tierfrei schlemmen lässt.

In den Tagen zwischen den Jahren verschlug es uns nach Weimar, wo wir dem amerikanischen Gastküken die deutschen Klassiker näher bringen wollten.
Also Anna Amalia Bibliothek und Goethes Haus. Das war sehr schön. Weimar ist immer eine Reise wert. Zum Essen verschlug es uns ins Pho Co, ein ganz tollen vietnamesisches Restaurant mit Bao Burgern und allem, was man sich sonst an asiatischen, veganen Gerichten wünschen kann.
Es war sehr gut besucht und angeschlossen ist ein supertoller Asia Shop, bei dem man alles kaufen kann, was die Henne sich sonst mühsam im Internetkaufhaus mit A zusammensuchen muss.
Klare Empfehlung! Guckst du:




Weiter gings nach Erfurt, in Begleitung eines geborgten amerikanischen Kükens als Gesellschaft für das unsrige. Der Dom ist ja ein Muss, gerade für Küken aus den USA. Die finden so ganz alte Sachen echt toll.
Das Mittelküken führte mich in einen Burgerladen, der sehr versteckt in einer Seitenstraße liegt und vom Ambiente her eher Stehbistro ist. Aber die Bedienung ist super nett und es gibt eine riesige Auswahl, sogar Döner. Die Burger sind riesig und gut, es gibt leider kein Besteck, so dass man sich ziemlich einsaut, aber seis drum. Das wars wert. Also wenn ihr in Erfurt seid, geht unbedingt ins
Green Republic.


Anschliessend, wenn nach der Shopping- und Sightseeing Tour wieder Platz im Bäuchlein ist, empfehle ich Euch das Cafe Zucker & Zimt, Eis -und Cupcake Manufaktur.
Da ist man im veganen Himmel. Eine große Auswahl an veganen Cupcakes, Brownies mit Eis und sogar eine herzhafte Quiche, gekrönt von allen möglichen Kaffeespezialitäten. Und das Cafe ist klein und fein und was fürs Auge. So richtig schön bonbonfarben. Höchste Empfehlungsstufe von der Henne.




Ich habe ich in meinem vorigen Post schon erwähnt, dass wir beim Sternekoch waren. Das ist nun nichts für den schmalen Geldbeutel. Wir haben bei der Reservierung angegeben, dass wir gern vegan essen würden und es war super. Unsere Freunde haben das normale Menü bekommen und wir ein kompletten veganes Menü in 15! Gängen. Das war der Hammer. Also wenn Ihr euch mal richtig was gönnen wollt, empfiehlt die Henne eine Reservierung im Zeitwerk in Wernigerode.

Puh, so -  das wars jetzt aber mit dem Werbeblock. Ich hörte, Gordon Ramsay ist jetzt auch vegan.
Chapeau, da kann er jetzt Pflanzenfresser anschreien.
Vielleicht verschlägt es Euch ja mal an die erwähnten Orte und wenn ihr noch keine Pflanzenfresser seid, versucht es mal. Lohnt sich immer!

Eure Henne




Crispy Quinoa Salat mit Erdnussbutter- Dressing

Huch, liebe Leute.

Mein letzter Post ist ja noch vom letzen Jahr!
Da muss sich dringend etwas ändern. Inzwischen ist im Stall soviel passiert.
Die Junghenne aus Israel ist Weihnachten nach Hause geflattert, das Gastküken ist 18 Jahre alt geworden, das neue Jahr hat begonnen, ich war mit dem Hahan beim Sternekoch vegan essen,
ein Freund des Junghahns hat mein Auto kaputt gefahren....
Wo fange ich da an?

Am besten am Anfang und mit Bildern.

Erstens
Geburtstag des Gastkükens.
              Wir haben ihr eine tolle, ganz unvegane Torte machen lassen. Es gibt da in Thale eine junge
              Frau, im Internet zu finden unter "Tortenlust Selina Neudert", die macht Torten ganz nach                    Gusto des Kunden. Auch für einen erschwinglichen Preis muss man sagen. Die                                    Schwierigkeit war nur, genügend unvegane Esser zu finden. So sah das dann aus.



Zweitens: 
Weihnachten. Das sah im Stall der Henne so aus:




Drittens: 
Essen beim Sternekoch Robin Pietsch im Zeitwerk Wernigerode                                       





Von meinem kaputten Auto gibt es jetzt keine Fotos. das tut zu weh. Gott sei Dank ist allen Insassen, incl. Junhahn nichts passiert.

Aber zum neuen Jahr muss es ja auch wieder ein neues Rezept geben. Vorzugsweise eines, das allen entgegen kommt, die mit guten Vorsätzen gestartet sind und den Weihnachtsspeck verlieren wollen.
Da passt doch ein Salat voll mit Superfoods perfekt ins Schema. Also los.


Crispy Quinoa Salat mit Erdnussbutter-Dressing


3 Tassen Quinoa, bunt oder Canihua gegart und abgekühlt
1 Kopf Brokkoli, in kleine Röschen geteilt und gedämpft
1 rote und 1 gelbe Paprika gewürfelt
1 Bund Frühlingszwiebel in feine Ringe geschnitten
1 Handvoll rote Trauben, halbiert
2 Handvoll Kirschtomaten halbiert
10 Champignons in Scheibe und in wenig Öl kurz angebraten
je 1 Handvoll Cashews und Kürbiskerne geröstet und mit einem Spritzer Sojasauce abgelöscht

Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und vorsichtig vermengen.

Für das Dressing

1/2 cup cremige Erdnussbutter
1/3 cup Sojasauce
1/3 cup Weißweinessig
1/4 cup Nußöl (Sesam oder Walnuss o.ä.)
1 TL Sambal Oelek
2 EL Honig
1 Knoblauchzehe
1 Knöllchen frischer Ingwer geschält

alle Zutaten in einen leistungstarken Mixer geben und zu einem cremigen DRessing mixen.
Wenn es zu dickflüssig ist kann man noch 2-3 EL Wasser dazugeben.

Salat auf Tellern anrichten und erst dann das Dressing individuell darüber verteilen.




Auf meinem Foto habe ich Canihua und Quinoa gemischt. Wenn man nur Quinoa benutzt, wird es nicht so braun.
Viel Spaß wie immer beim Nachmachen. Die Henne geht jetzt erstmal zu Fuß.







Brownie Cheesecake mit Peanut Butter Glasur

Liebe Freunde.

Seit September wohnt nun das amerikanische Gastküken bei uns. In der Familie fühlt sie sich sehr wohl, in der deutschen Schule weniger. da merkt man die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den USA dann doch.

Unser Gastküken ist Vegetarierin seit sie 12 Jahre alt ist und hat keine Probleme damit, sich unseren veganen Essgewohnheiten anzuschließen. Sie macht es wie das Junghähnchen. Zu Hause ganz ohne Tier, ausserhalb wie es beliebt und was das Taschengeld so hergibt. Damit können wir gut leben. Bei der Auswahl unseres diesjährigen Gastkindes war die Einstellung zum Essen durchaus ein Kriterium und wird es wohl auch bei der Auswahl der nächsten Gastküken bleiben. Inzwischen gibt es von uns pflanzenfressenden Graslutschern ja mehr, besonders unter den jüngeren Leuten so dass das kein Problem ist.

Natürlich bemühe ich mich, auch mal was amerikanisches auf den Tisch zu bringen. So hatten wir schon den traditionellen Thanksgiving Braten mit brauner Sosse oder Mac n Cheese.
Heute habe ich einen Brownie Cheesecake mit Peanut Butter gebacken. Peanut Butter ist hier jetzt hoch im Kurs. Auch die Weihnachtsplätzchen habe ich schon damit gefüllt.

Hier kommt das Rezept für alle, die es amerikanisch schwer, cheesig und erdnussig mögen. Ich empfehle sehr, die Stücken sehr dünn zu schneiden. Unsere europäische Mägen haben sonst Schwierigkeiten.


Brownie Cheesecake

Ofen auf 180 Gard vorheizen


Teig

120 g Mehl
1/2 TL Backpulver
1/4 TL Natron
120 g dunkle Schokolade (Blockschokolade ist vegan)
120 g vegane Butter (Alsan)
150 g brauner Zucker
2 Flax Eier ( 2 EL gemahlene Leinsamen in 5 EL heißem Wasser verrührt und 10 min. quellen lassen)

Mehl, Backpulver, Natron, Zucker und Vanille in einer Rührschüssel mixen.
Butter und Schokolade in einem Topf schmelzen.
Flax-Eier und alles andere mit einem Handrührgerät gut zusammen rühren. Der Teig sollte cremig sein, ansonsten noch bis zu 6 EL Pflanzenmilch zufügen.

Cheesecake

225 g veganen Frischkäse (Simply V ist auf Mandelbasis)
125 g Sojajoghurt
2-3 EL Zucker
1 EL Maisstärke
1/2 TL Vanille

alles im Mixer zu einer cremigen Masse verrühren.

Eine 18 cm Springform (nicht größer!) oder kleine Brownie Form einfetten.
1/3 des Teigs einfüllen, dann beide Massen esslöffelweise in der Form verteilen bis alles aufgebraucht ist.
50 min. backen. Stäbchenprobe machen.

Kuchen abkühlen lassen,


Peanut Butter frosting

112 g Frischkäse vegan
2 EL cremige Erdnussbutter
50 g Puderzucker
2-4 EL Pflanzenmilch

alles gut verrühren und auf dem abgekühlten Kuchen verteilen. Mit gehackten, gesalzenen Erdnüssen sparsam bestreuen.






Eure Henne



12/14/2018

Mandelbacon

Liebe Freunde.

Es sieht da draußen ja überhaupt nicht nach Winter und Weihnachten aus, oder?
Natürlich habe ich die Wohnung geschmückt und zünde abends auch fein die Kerzen an, aber wenn im Ofen dann das Feuer lustig knistert, sitze ich schon mal im T-Shirt davor und frage mich, was ich da mache. Man könnte eigentlich auch noch gut im Garten arbeiten.
Nun ja. Nichtsdestotrotz hat uns der vorweihnachtliche Wahnsinn fest in den Klauen. Der Hahn hetzt von Termin zu Termin und ist abends oft erst spät zu Hause. Am Wochenende sind wir auch gut unterwegs. Versteht mich nicht falsch, es sind meistens sehr nette Termine - Konzerte, Weihnachtsmärkte etc, aber es ist eben nicht die eigene Entscheidung dort zu sein, so dass es sich dann doch anfühlt als hatte man viel zu wenig Zeit für sich und die Familie.
Damit reihe ich mich jetzt ein in den Reigen der Jammerer. Seis drum.

Wir habe gestern einen feinen Wintersalat gegessen. Caesar Salat aus Rosenkohl. Das war sehr besonders. Und da auf einen Caesar Salat ja Speck und Parmesan gehören, kommen hier nun einige Varianten, wie man das veganisieren kann.
Zuerst den Parmesan. Der eignet sich auch super auf Pasta und überall da, wo man eigentlich gern Parmesan draufstreuen möchte. Schmilzt aber nicht.



Veganer Parmesan

2/3 Tasse Cashews oder Pistazien oder Pinienkerne (Dann wirds besonders würzig)
1/4 Tasse Hefeflocken
1 TL Salz

alles in den Mixer und bis zur gewünschten Krümeligkeit schreddern. Hält sich in einem Glas im Kühlschrank ewig.


Jetzt zum Bacon. Eingefleischte Speckliebhaber wird man damit nicht hinters Licht führen, aber ich finde die Möglichkeiten sehr genial und viel besser für Venen, Blutdruck, Cholesterinspiegel und für die armen Schweine in den Mastanlagen und Tiertransporten sowieso. Es kommt im Prinzip nur auf die Marinade an und die geht so:

1/4 Tasse Soya Sauce
1/2 TL Salz
2 EL Ahornsirup
1 EL Liquid Smoke (Flüssigrauch, gibts im Bioladen oder bei Amazon)
1 TL geräuchertes Paprikapulver

alles zusammenrühren und munter drauf los marinieren, am besten so 15 min.

Ich mariniere damit gern

3 Tassen gehobelte Mandeln, anschliessend 25 min auf einem mit Backpaier belegten Blech rösten

2 Tassen zerkrümelten Naturtofu, rösten wie Mandeln

Shiitake oder Portobello Pilze in dünnen Scheiben, etwa 6 Stck, ebenfalls wie oben beschrieben rösten

Den Mandelbacon kann man gut in einem Glas im Kühlschrank mehrere Tage aufbewahren, bei den anderen Varianten habe ich das noch nicht getestet. Das war immer sofort weg.
Für den Ceasar Salat haben wir den Mandelbacon verwendet.

 Einen Versuch ist es immer wert.





11/04/2018

And I wish the rain comes down in Africa.....

Liebe Freunde der Stallgeschichten.

Die Henne ist wieder da aus Namibia.
Ich habe in den letzten 2 Wochen so unglaublich viel erlebt, so wundervolle Natur gesehen, so kontroversen Diskussionen gelauscht, so viel Müll und Elend entdeckt, so viel Staub geschluckt und so viel geschwitzt wie nie.
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass meine Seele mir noch hinterherreisen muss, bis ich all meine Erlebnisse verarbeitet habe und wiedergeben kann.

Fazit:

Vegan geht auch in Afrika. Ein bisschen schwierig ist es schon, aber machbar. Allerdings wird in diesem Land wirklich zu jeder Mahlzeit Fleisch serviert. Das fängt morgens mit Wurst, Eiern und Speck an, geht beim Mittagessen so weiter und endet am Abend in einem Dinner mit Springbock, Kudu, Oryx, Krokodil und co. Wenn man diese eleganten Tiere in frier Wildbahn bewundert hat, ist es schon ein bisschen seltsam, diese fleischbeladenen Buffets am Abend zu sehen.
Wir wurden aber immer freundlich - manchmal etwas ungläubig - mit Alternativen gefüttert bzw. besorgten uns nötige Zutaten im Supermarkt - und von unseren Mitreisenden nie in blöde Diskussionen deswegen verwickelt.
Eine feine Reisegruppe hatten wir da. Nur 7 Leute, die sich gar nicht kannten und aus denen am Ende der 13 Tage doch irgendwie eine Gemeinschaft geworden ist. Das war ein ganz besonderer Urlaub, wenn der Hahn und ich ihn auch nicht wiederholen werden. Das so viel gerühmte Afrika Virus hat uns nicht infiziert.
Ich habe so stark gespürt, wie wichtig Wasser für diese  Erde ist. In Namibia gibt es davon wenig. Alles wartet auf Regen und die Natur ist staubig und fürchterlich trocken und heiß. Wenn man dann bedenkt, dass die Produktion von 1 kg Rindfleisch etwa 15000 Liter Wasser verbraucht und sich ansieht, wie auf namibischen Rinderfarmen die Tiere an dürrem Gras knabbern.....Da kommt man schon ins Grübeln liebe Freunde. Das ist das Steak nicht wert. Da läuft grundsätzlich was falsch auf der Welt.
Vom Plastikmüll in der Nähe von Siedlungen fange ich lieber gar nicht erst an.

Ich hänge meinem Post ein paar Fotos der Reise an, dann habt ihr mal einen Eindruck.
Wer den Stallgeschichten auf Instagram folgt, wird eh schon einiges gesehen haben.

Also lehnt Euch zurück und genießt. Wunderschön war es trotz allem nämlich auch.

Waterberg 

Mama Rhino füttert ihr Baby

Frühstück

Wir nannten diese Art Bild immer Arschfoto

Oryx Antilope beim Trinken

Elefanten am Wasserloch im Etosha Park


Strauß mit 30!! Küken

Etosha Pfanne

Riesige Zebraherden ziehen auf der Suche nach Wasser.

Otjitatongwe

Geparden hautnah

Baby im Damara Dorf


Kalahari-Ferrari nannte unser Guide diese Gefährte

Wohnen in Namibia


Spitzkoppe Nationalpark

Sehr ihr die Henne?

Herrero Frau in Walvis Bay

Freund beim Bootsfahren







Sossusvlei Nationalpark



Naukluft Schlucht








Einen schönen Sonntag wünscht Euch

Eure Henne

10/18/2018

Creme Brulee

Liebe Freunde.

Entgegen meiner Ankündigung melde ich mich doch noch einmal fix vor Abflug nach Afrika.

Hier geht es ein bisschen drunter und drüber. Das Gastküken hat sich den Fuß verletzt und muss heute noch dringend im Krankenhaus durchgecheckt werden, bevor wir sie bei Freunden abgeben.
Wer mich kennt, der weiß wie sehr mich Ärzte und Krankenhäuser ängstigen. Ich bekomme schon beim Gedanken daran Schnappatmung.
Meine Küken werde bestätigen, dass sie Notaufnahmen nur bei signifikantem Blutverlust oder ohnmachtsähnlichen Zuständen und starken Schmerzen von innen gesehen haben.
Und dann auch nur in Begleitung des Hahns, niemals in meiner! Ich delegiere Arztbesuche grundsätzlich an meinen Gatten, eigene Arztbesuche lasse ich gern ausfallen. Sollte es dennoch unumgänglich sein, verbringe ich die Stunden vor dem Termin gern mit Stressdurchfall auf dem Klo.
Ich lebe nach dem Motto: Was niemand diagnostiziert muss auch nicht behandelt werden. Wahrscheinlich nicht so vorteilhaft für die Gesundheit ne?

Bei großer nervlicher Anspannung hilft ja immer was Süßes, oder?
Deshalb habe ich gestern mal getestet, ob man Creme Brulee auch vegan so lecker machen kann wie im Original. Fazit der ganzen Schar: Man kann! Deshalb jetzt für Euch das Rezept.


Creme brulee vegan

400 g Seidentofu  (Edeka)
300 ml Sojamilch Vanille
6 EL Zucker
1 Päckchen Vanillepuddingpulver

alles im Mixer o.ä. verrühren. Keine zu hohe Stufe wählen, da es sonst sehr schäumt.

6 Förmchen mit der Masse füllen und in eine tiefe Auflaufform oder Fettfangschale setzen.
Ofen auf 160 Grad vorheizen.
Die Aufflaufform mit kochendem Wasser füllen, idealerweise bis zu der Höhe in der die Förmchen gefüllt sind.
Dann 25 min. im Ofen stocken lassen und anschliessend noch 10 min. in der Aufflaufform im Wasserbad stehen lassen.
Dann abkühlen lassen und bis kurz vor Servieren im Kühlschrank lagern.

Vor dem Servieren je 1 EL Zucker dünn über die Förmchen streuen und mit einem Brenner goldbraun caramellisieren.
Wenn man keinen Brenner hat, soll es auch mit einem Grill funktionieren, aber das hab ich noch nicht getestet. Ich denke, da muss man dann sehr aufpassen, damit der Zucker nicht verbrennt.


Wie immer viel Spaß beim Nachkochen.

Eure Henne





10/16/2018

Quittenchutney

Liebe Freunde.

Die Henne hebt nebst Hahn am Samstag ab -  zum Urlaub nach Namibia.
Deklariert als vegane Teilnehmer der Lodge Safari Gruppe bin ich schon sehr gespannt, was man uns servieren wird, während die anderen den Buschbock am Spieß drehen.
Ob man uns wohl akzeptieren - ja gar integrieren kann in die Gruppe? Oder wird man uns meiden?
Werden wir hungern?
Ich werde berichten!

Der Hahn hat mir zum Zwecke dieser Reise mein Geburtstagsgeschenk schon übergeben (der Junghahn übergibt derweilen SICH, ähem)
und setzt mich in die Lage, via Teleobjektiv das weiße im Auge des Löwen erkennen zu können, ohne dass ich mich ihm auf Freßweite nähern muss. Grandios!
Man wird beim Betrachten der Bilder glauben, ich hätte wie Mogli direkt unter wilden Tieren gelebt.

Doch, ich freue mich auf den Urlaub! Aufgrund unserer Silberhochzeit ist ja Sommerurlaub in diesem Jahr ausgefallen. Auch wenn der Junghahn seit Tagen kränkelt und ich noch sämtliches Obst aus dem Garten verarbeiten muss, auch wenn das Gastküken ausgelagert werden muss für die 2 Wochen und der zurückbleibende Junghahn ohne die Glucke Geburtstag feiert..... ICH FREUE MICH!

Am Wochenende stellten mir Hahn und Schwiegerhähnchen schnaufend mehrere Kisten Äpfel und Quitten auf die Terasse. Nun bin ich seit ein paar Tagen frisch am Werke.
Apfelbutter, Apfelpüree, getrocknete Äpfel....
Quittensaft, Quitte in Whisky, Quittengelee und Quittenchutney.

Die meisten der Rezepte findet ihr bereits auf meinem Blog, nur das Chutney fehlt noch.
Das hole ich heute natürlich umgehend nach.

Quittenchutney

ca. 1,5 kg etwa 8 kleine Gläser

40 g Ingwer gerieben
2 Chilischoten entkernt und fein gehackt
700 g Quitten sauber entkernt und fein gehackt (Hier empfiehlt sich ein Foodprozessor aka                                                                                                Küchenmaschine)
3-4 Äpfel geschält, entkernt, gehackt
1 EL Salz
1 EL Kreuzkümmel gemahlen
1 TL schwarzer Pfeffer
200 g brauner Zucker
200 g Gelierzucker
250 ml weisser Essig
2 EL Senfsamen ganz
1 TL Senfpulver
200 ml Apfelsaft
50 g Cranberries getrocknet
4 Knoblauchzehen gepresst

Alle Zutaten zusammen in einen großen Topf geben, gut umrühren bis sich alles vermischt hat und etwa 20 min. köcheln lassen.
Noch heiss in saubere Gläser füllen und gut verschliessen.

Wer einen Food Prozessor/ Küchenmaschine/ Thermomix hat ist fein raus, da geht das zerkleinern und mischen nämlich ganz fix.

Der Geruch in der Küche treibt den Junghahn wieder gen Schüssel, aber ich liebe den Dft von Essig und Gewürzen. Die Essigfliegen leider Gottes auch.

Ich melde mich wieder, wenn der rote Staub des schwarzen Kontinents von meinen Schuhen fällt und wünsche euch bis dahin einen wundervollen Herbst.

Eure Henne

9/25/2018

Apfelbutter

Es ist wieder Apfelzeit, meine Lieben.

Nur leider muss ich mich in diesem Jahr bücken, denn der Wind wirft mir alles vor die Füsse und die meisten der feinen Früchte haben unglücklicherweise Untermieter oder die Hornissen - welche ich sehr schätze - fanden sie auch sehr appetitlich.

Also was macht man denn mit den eimerweise anfallendem Fallobst? Auf den Kompost? Habe ich schon versucht, fühlt sich bis zur 4. Schubkarre gut an, danach grummelt im Bäuchlein das schlechte Gewissen.
Nun gut. Gestern also macht ich mich auf und sammelte alles ein was zumindest zur Hälfte noch ansehnlich war und begann mit der Verarbeitung. Ich schnibbelte drauflos und einen guten Teil der Ernte habe ich einfach entkernt und mit Schale zu Pürree verarbeitet und eingefroren. Schale dran lassen ist ganz wichtig. Schadet nicht und der Vitamin und Ballaststoffgehalt erhöht sich signifikant. Auch wenn Omas Apfelmus immer schön gelb und cremig war, so war es wahrscheinlich doch ziemlich totgekocht.
Man kann z.b. aus Apfelpüree, Apfelsaft und einem Päckchen Vanillepudding ganz hervorragenden Apfelpudding machen. Nach Packungsangaben nur die MIlch durch Apfelsaft und Püree ersetzen.
Ganz ohne Milch, echt!

Der Rest wurde zu Apfelbutter im Glas. 
Nun sagt ja der geübte Nordeuropäer: ApfelBUTTER? Muss ja irgendwas fettiges sein, wegen der Butter und so. Hierzu ein kleiner Exkurs. Meine geliebten Briten -  und wohl auch ihre dereinst ausgewanderten Nachbarn, die Amerikaner - nennen so ziemlich alles, was streichfähig ist "Butter".
Man denke nur an Erdnussbutter. Sind Erdnüsse drin, aber keine Milchprodukte. Vegan sozusagen.
Ergo befindet sich in meiner Apfelbutter auch im wesentlichen nur Apfel mit Gedöns.
Das geht so:





Apfelbutter

Äpfel in rauhen Mengen, gewaschen, entkernt und klein geschnitten mit Schale
brauner Zucker nach Augenmaß (habt ihr, bin ich ganz sicher)
für einen großen Bräter nehme ich 
etwa 300 g Zucker
1 EL Zimt
1 EL Kardamom gemahlen
1 TL Piment gemahlen
1 Prise Salz
2 EL Zitronensaft

und dann lässt man das Ganze im Backofen bei 100 Grad etwa 3 h vor sich hin köcheln.

Ich sage das mal ohne Gewähr, denn ich nehme für diese Zwecke meinen Slow Cooker. Der hat einen Keramiktopf und wird für 5 h auf niedrige Temperatur gestellt und macht den Rest ganz von alleine.
Die Anschaffung eines solchen Schätzchens lohnt sich besonders für Menschen, die morgens aus dem Haus gehen und abends eine warme Mahlzeit vorfinden möchten. Man wirft die Zutaten hinein, schaltet an und abends ist alles fertig.
Also lasst mich mal wissen, wie die Variante im Ofen funktioniert.
Ich weiß von Pflaumenmus, dass es nicht anbrennt, wenn man nicht umrührt. Vielleicht funktioniert das auch bei Äpfeln.

Nach Ende der Zeit püriert man die Masse und füllt sie noch heiß in Gläser.

Verwendung findet die Apfelbutter auf Pfannkuchen, Kartoffelpuffern, Crepes etc. oder als Füllung für Pies.
Bei uns ist gerade wieder ein Gastküken eingezogen, diesmal aus Chicago und da findet man Apple Pie Filling in der Dose im Supermarktregal. Ich habe es jetzt auf dem Regal in der Speisekammer und mein schlechtes Gewissen schläft wieder.






Es grüßt die Henne.
1

Seitan

Seitan, liebe Freunde? Seitan, jawoll!

Da wir ja nun innerfamiliär schon seit fast drei Jahren dem Fleische und den tierischen Lebensmitteln an sich abgeschworen haben, wird es für mich Zeit, euch den fleischlichen Aspekt der Sache näher zu bringen. Es ist ja nun nicht so, dass uns das Steak früher nicht geschmeckt hat. Auch Salami war zuweilen lecker.
Wenn man nun aber weiß, dass Fleisch so roh nach gar nichts schmeckt (außer vielleicht eklig) und sich bewusst macht, welches Leid man unterstützt und was man seinem Körper mit dem Verzehr antut, so stellt sich doch die Frage: "Was war denn da eigentlich so lecker? "
Vielleicht doch eher die Gewürze und nicht die ollen Fasern, die man sich noch nach Stunden mithilfe eines Zahnstochers aus den Zähnen pulen musste. Siehe da, es gibt Alternativen, für die man nicht hoch verarbeitete Lebensmittel aus dem Supermarkt kaufen muss. Das wird uns Pflanzenfressern und Graslutschern ja gern mal vorgeworfen, dass wir zu viel Chemie essen müssen. Ich fange mal jetzt nicht von den Antibiotika im Fleisch an und von den Schlachthauskeimen und all den Geschmacksverstärkern und Konservierungsmitteln, damit da nichts gammelt..... Upps.

Ich für meinen Teil bereite pro Woche eine Seitanwurst zu, die uns als Aufschnitt, als Gyros, als Einlage in Burgern etc dient und auch Nichtveganer an unserem Tisch regelmäßig staunen lässt.
Die Würze machts, liebe Freunde. Daher teile ich mit Euch gern dieses Rezept. Einmal pro Woche ein wenig Aufwand und den Gang zum Fleischer gespart. Es geht kaum besser. Sogar unser Hund ist da ganz wild drauf.

Seitan

3 Tassen oder 360 g Seitan Fix (Weizengluten oder Weizenkleber)
15 g Hefeflocken

je 1 TL
Salz
Selleriesalz
Knoblauchpulver
geräuchertes Paprikapulver
Senf gemahlen (mache ich selbst aus den Körnern)
Pfeffer
Thymian
Oregano
Basilikum

2 TL Zwiebelpulver

alles in einer Küchenmaschine oder per Hand gut durchmischen

500 ml Gemüsebrühe
1 EL Tomatenmark
2 EL Apfelessig
2 EL Sojasauce
50 g Öl
verrühren und unter ständigem Rühren zu den trockenen Zutaten geben.

Nun alles so lange verkneten bis eine sehr feuchte Masse entstanden ist, die sich aber noch zusammenhängend formen lässt.
Das Kneten und Falten ist das A und O bei dieser Prozedur. Je länger desto besser, wie bei einem guten Brotteig.

Dann legt man 2 etwa 50 cm lange Bögen Aluminiumfolie aufeinander und formt aus der Masse eine Wurst, etwa 7 cm im Durchmesser und wickelt sie stramm ein. Die Enden der Folie müssen wirklich fest zugedreht werden und die Wurst sollte so fest gewickelt sein, dass sie beim Hochheben nicht durchhängt.
Ab damit in den Ofen bei 180 Grad für etwa 90 min. und dann am besten über Nacht im Kühlschrank auskühlen lassen. Die Zeit braucht man, damit sich alles gut verbindet.

Dann kann man die Wurst in sehr feine Scheiben schneiden für Sandwiches oder die Scheiben anbraten für Kebaps und Gyros. Oder man würfelt und brät als Schinken oder, oder, oder...
Einfrieren für schlechte Zeiten geht auch.
Seitan Fix gibts im Bioladen oder bei Edeka oder im bekannten Versandhandel mit A.

Versucht es mal. Man bekomt irgendwann Routine und baut es in den Wochenablauf ein, wie das Wäsche waschen. Es lohnt sich wirklich.



Ich wünsche Euch einen grandiosen Herbst.

Eure Henne